Wie massgeschneiderte Team-Building-Events Langzeitwirkung entfalten

Team-Building-Events können Produktivitätsressourcen mit nachhaltigen Effekten auf Projektarbeit und Arbeitsklima sein. Sie können aber auch konsequenzlos verpuffen, selbst wenn alle Beteiligten mit viel Enthusiasmus und offensichtlichem Engagement teilgenommen haben.

Dann bleiben sie als entspannte, angenehme Auszeit in Erinnerung, ohne aber ein positives Feedback im Arbeitsalltag zu haben. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihre Team-Buildung-Massnahmen spürbaren Return-on-Invest generieren, sollten Sie eine Grundregel bei ihrer Planung berücksichtigen: Definieren Sie vorab immer präzise, welches Ziel mit dem Team-Building-Event verfolgt werden soll.

Haben Sie in letzter Zeit einen erhöhten Stresslevel innerhalb eines Projekt-Teams oder einer Abteilung gespürt, der zunehmende Spannungen und unnötige Auseinandersetzungen provoziert? Kommt der Stress von aussen, ist temporär und umstandsbedingt? Wollen Sie Ihr Team einfach mal wieder „runterbringen“, Stressbewältigungstaktiken vermitteln und einen positiven Ausblick schaffen? Braucht das Team schlicht eine Auszeit, in der es motiviert und an die ursprüngliche Vision erinnert wird? Dann ist ein Yoga-Wochenende oder ein 3-Tages-Retreat mit unterschiedlichen Entspannungsübungen sicher das richtige.

Eben diese bringen aber überhaupt nichts, wenn es sich bei den beobachteten Problemen um team-immanente Schwierigkeiten handelt – etwa, weil ein neuer Kollege zu einer eingeschworenen Gruppe stösst oder sich einfach keine Konfliktkultur innerhalb eines neuen Teams entwickelt.

Folgen Sie deshalb nicht einfach einem vagen Gefühl, dass das Team mal wieder etwas miteinander unternehmen sollte. Horchen Sie in sich hinein, woher dieses Gefühl kommt und auf welche interpersonellen Bedürfnisse und Defizite es Sie aufmerksam machen will. Tauschen Sie sich darüber auch mit anderen, vertrauensvollen Mitarbeitern aus, die die Situation ebenfalls von aussen betrachten, wie Ihren Personalbeauftragen. Formulieren Sie für sich genau, welche Veränderungen Sie mit dem Event erreichen wollen und beginnen Sie dann erst mit der Planung.

Die folgenden Fragen können Ihnen bei dieser Präzisierung der Bedarfssituation für Ihr Team-Building-Event helfen.

– Treten vielleicht nur zwischen speziellen (und immer denselben) Personen Konflikte auf, die dann das ganze Team in Mitleidenschaft ziehen?

In diesem Fall kann es sein, dass ein Team-Building Event nicht wirklich weiter hilft – denn die Spannung wird nicht von der Teamdynamik erzeugt, sondern von einzelnen Personen. Derartige Konflikte lassen sich erfahrungsgemäss nicht innerhalb von einigen wenigen Stunden oder auch Tagen auflösen. Hier bieten sich eher intensive, kontinuierliche Mediationsprozesse an, die zur Wurzel des Problems vorstossen und es dort angreifen.

Stehen Sie vor einer derartigen Konstellation und möchten dennoch – aus anderen Gründen – ein Team-Building-Event veranstalten, dann umgehen Sie alle Spiele und Sportarten, die einen Wettbewerbscharakter haben. Erliegen Sie auch nicht der naheliegenden Versuchung, die beiden Konfliktpartner für 1on1-Aktivitäten zu paaren. Beobachten Sie lieber zunächst, wie deren soziale Kompetenz im Zusammenspiel mit anderen ist. Das kann Ihnen mehr über die Reibungspunkte erzählen, als eine direkte Konfrontation zu forcieren, die dann für alle anderen das Event beeinträchtigt.

– Sollen Teammitglieder sich besser kennenlernen und Vertrauen in ihre respektiven Kompetenzen entwickeln?

In diesem Fall sind anspruchsvolle Outdoor-Aktivitäten unter fachkundiger Anleitung das Richtige. Das Team sollte auf Challenges stossen, die nur durch Kooperation und Kommunikation gelöst werden können und ein gewisses Mass an Gestaltungsmöglichkeiten zulassen. Klettern ist hierfür ideal, ob über einige Tage im Aussenbereich oder einen Nachmittag lang an einer Indoor-Wand. Erkundigen Sie sich zuvor, ob im Team bereits Profis in den entsprechenden Aktivitäten sitzen – und ob diese in der Lage sind, ihr Wissen dem eines Leiters „unterzuordnen“ und auch die reduzierte Dynamik der anderen Anfänger mitzutragen. Haben Sie Zweifel daran, dann wählen Sie lieber eine Alternative.


Outdoor-Aktivitäten bringen die Team-Mitglieder näher zusammen (Bild: Rainer Sturm / pixelio.de)


– Sind individuelle Teammitglieder „Einzelspieler“, die zu sehr auf den eigenen Erfolg fokussiert sind und so das Vorwärtskommen der Gruppe oder des Projektes als Ganzes gefährden?

– Kommunizieren die Teammitglieder einfach nicht genug oder richtig?

In beiden Fällen sollten Sie Aktivitäten wählen, die nur von der Gruppe als Ganzes erfolgreich ausgeführt werden können. Exzellent eignen sich hierfür gemeinsame Bauvorhaben wie komplexe Murmelbahnen oder tragfähige Flösse, aber auch Kochevents oder Filmdrehs. Achten Sie darauf, dass potenziellen Einzelspielern nur solche Aufgaben zugeteilt werden, die alleine nicht zu bewältigen sind. Gut geeignet sind Aktivitäten, bei denen die zu exekutierenden Projekte vorher besprochen und geplant werden müssen. So wird der Prozess des Austausches und der Kommunikation sowohl auf reflektierter als auch auf aktiver Ebene wahrgenommen und kann später leichter in die Teampraxis integriert werden.

– Ist das Team nicht kreativ genug?

– Ist das Team nicht in der Lage, auf Veränderungen und Umstrukturierungen flexibel und eigenständig zu reagieren?

Hier ist es wichtig, verkrustete Strukturen aufzubrechen und die Teammitglieder durch eine prägende Erfahrung wieder an die eigenen Ressourcen heranzuführen. Sie sollten sich dafür in jedem Fall aus dem gewohnten Arbeitsumfeld heraus bewegen und das Team-Building-Event nicht auf dem Firmengelände stattfinden lassen.

Besonders geeignet sind Aktivitäten, die die kreative Hirnhälfte ansprechen und gleichzeitig das gemeinsame Erleben akzentuieren. Dazu gehören künstlerische Grossprojekte wie Action-Painting oder gemeinsames Musizieren (besonders Trommeln). Wenn sich das Team im Arbeitsalltag gerade vor einer spezifischen Herausforderung steht, dann schliessen Sie eine entsprechende Brainstorming-Session unmittelbar an das Team-Event an – am besten direkt am nächsten Morgen, wenn das Erlebnis gemeinsam geschaffener Kreativität noch lebendig ist.

 

Oberstes Bild: Team-Building-Events entfalten Langzeitwirkung (Bild: © mangostock – Fotolia.com)

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