So halten Sie die perfekte Rede

Für eine kommende Veranstaltung – sei sie beruflich oder privat – sind Sie als Redner eingeplant, aber Sie haben keine Ahnung, wie Sie dieses Kunststück meistern sollen? Keine Angst, denn der folgende Ratgeber sorgt für einen ungestörten Redefluss.

Form und Rhetorik für Einsteiger

Unsere Tipps folgen keiner bestimmten Reihenfolge, sie bauen also nicht aufeinander auf. Wichtig ist, dass Sie früher oder später alle Ratschläge verinnerlichen. Falls Sie dauerhaft als Redner, beispielsweise für ein Unternehmen, aktiv werden sollen, kann es auch nicht schaden, diese Tipps auswendig zu lernen. Außerdem können wir natürlich keinerlei Hilfestellung für den Inhalt Ihrer Reden geben – denn dafür sind Sie selbst verantwortlich. Wir können Ihnen nur bei der Form helfen, und damit fangen wir am besten gleich an:Vor wem sprechen Sie?

Ganz wichtig: Vor einer Runde aus Personen, welche Sie persönlich kennen, dürfen Sie natürlich ganz anders auftreten als vor ranghohen Vertretern diverser Unternehmen. Witzige, kurze Anekdoten können auch bei Unternehmern an der richtigen Stelle hilfreich sein, aber größtenteils sollten Sie sich dort auf Fakten konzentrieren. Umgekehrt müssen Sie im privaten Rahmen für Lacher sorgen. Sie sehen also, dass Sie schon lange vor der Planung den Ablauf oder den Inhalt der Rede für das Publikum festlegen müssen.

Kommunizieren Sie nicht, ohne zu kommunizieren

Damit ist gemeint, dass Sie auch als alleiniger Redner Feedback von Ihrem Publikum erhalten können. Sprechen Sie mit den Augen und vermeiden Sie es, sich die ganze Rede über hinter einem Pult zu verstecken und Ihren Kopf in Ihren Unterlagen zu vergraben. Je freier Sie sprechen, desto besser können Sie das Publikum allein mit Ihrer Anwesenheit einfangen und für die Rede begeistern. Fragen wie „Kennen Sie das auch, dass …“ bei der Planung der Rede können ebenfalls sehr gut dabei helfen, einen Kontakt zu den Zuhörern aufzubauen.

Authentizität ist wichtig

Ihre Zuhörer kennen Sie sehr wahrscheinlich. Wenn Sie auf der Bühne nun ein komplett anderer Mensch werden, wirkt das unglaubwürdig und möglicherweise sogar lächerlich. Sind Sie sonst als eher umgänglicher Typ bekannt, der immer für einen Scherz zu haben ist, dürfen Sie nicht plötzlich der knallharte Manager werden, nur weil Sie ein Rednerpult vor sich stehen haben. Ihre Zuhörer werden sofort auf Distanz gehen, weil sie nicht wissen, was sie von Ihnen halten sollen.

Begrenzen Sie die Länge Ihrer Sätze

Komplizierte Sätze sind an sich nicht verkehrt, allerdings passen sie besser in den geschriebenen Text, denn dort können wir ganz einfach eine Passage noch einmal lesen, wenn ein besonders verschachtelter Satz unsere mentalen Kapazitäten fordert, aber als Redner dürfen Sie sich das nicht erlauben – Sie haben soeben bemerkt, warum das so ist. Hauptsatz, Nebensatz, Hauptsatz, Nebensatz mag zwar langweilig sein, aber das Verständnis von vorgetragenen Reden wird dadurch erhöht. Versuchen Sie also, einige Kommata in Ihrer Rede durch Punkte oder andere Pausen zu ersetzen.

Verschwenden Sie keine Zeit

Sie sollten gerade zu Beginn nicht „rumlabern“. Wenn die Zuhörer gleich zu Beginn bemerken, dass jetzt erst einmal eine längere langweilige Passage kommt, senkt das auch die Erwartungen für die kommenden Minuten deutlich. Steigen Sie also gleich ein und kommen Sie zum Punkt, wenn es sich um ein professionelles Publikum handelt. Auf Privatveranstaltungen kann es sich empfehlen, mit einer erheiternden oder erleuchtenden Anekdote zu beginnen, denn das fängt sehr viele Zuschauer ein.



Steigern Sie sich!

Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, nicht sofort Ihr ganzes Pulver zu verschießen. Bauen Sie die Rede dramaturgisch auf und heben Sie sich sehr wichtige (aber unbedingt positive!) Informationen oder eine besonders witzige Story für den Schluss auf. Das sorgt dafür, dass die Rede Ihren Zuhörern im Gedächtnis bleibt und man auch danach noch von Ihnen reden wird.

Aller guten Dinge sind …Bei einer Rede mit einer Länge von beispielsweise 15 Minuten sollten Sie nicht mehr als drei wichtige Botschaften übermitteln, der Rest ist praktisch Füllmaterial. Wenn Sie etwa vor einer größeren Anzahl von Mitarbeitern eine Neujahrsansprache halten, könnten Sie beispielsweise verkünden, dass …

  • das Unternehmen dank des tollen Einsatzes der Mitarbeiter ganz besonders gut läuft.
  • für das kommende Jahr noch mehr Gewinne geplant sind, welche dann auch die Mitarbeiter zu spüren bekommen.
  • die Konkurrenz zunächst abgehängt ist.

Beenden Sie Ihre Rede aber auf keinen Fall mit einer negativen Sache, denn das würde die angesammelte positive „Energie“ sofort wieder zunichte machen. Gleichzeitig legen Sie den Fokus über die gesamte Rede hinweg auf eine aktive Sprache: „Wir sorgen dafür, dass …“ anstelle von „Wir haben uns vorgenommen, dass …“.

Reden müssen Sie selbst!

Wir haben Ihnen nun einen Einstieg in die Welt der Reden gegeben – welcher aber nur rein theoretischer Natur ist. Praktisch ist natürlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, weswegen Sie nicht verzweifeln sollten, falls Sie nicht sofort alle Tipps umsetzen können. Denn auch beim Reden gilt: üben, üben, üben!

 

Oberstes Bild: © Karramba Production – Shutterstock.com

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