Klimaneutrale Veranstaltungen liegen im Trend

Im Zuge steigenden Umweltbewusstseins setzen Unternehmen zunehmend auf klimaneutrale Veranstaltungen. Für Teilnehmer ist die Klimaneutralität ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für den Besuch eines Events. Veranstalter haben die Möglichkeit, bereits im Vorfeld mit einer „grünen“ Veranstaltung zu werben und ihr Image zu verbessern.

CO2-Emissionen reduzieren

Klimawandel und Klimaschutz sind in aller Munde. In Japan wurde Ende März 2014 der Fünfte Klimabericht der UNO verabschiedet. Die Experten des IPCC warnen vor den Gefahren der Erderwärmung und raten zu einer deutlichen Reduzierung der Emissionen. Aufhalten können wir die Erwärmung der Erde nicht mehr, durch einen bewussteren Umgang jedoch abmildern, zu diesem Ergebnis kommen die Experten in ihrem abschliessenden Bericht. Unternehmen und Veranstalter können einen nicht unerheblichen Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstosses leisten.

Im Kyoto-Protokoll ist die Klimaneutralität definiert. Hier wird festgelegt, dass Industriestaaten die Emissionen, die sie verursachen, ausgleichen können. Für eine klimaneutrale Veranstaltung gilt das ebenso: Emissionen, die nicht vermieden werden können, werden kompensiert. Auf diese Weise wird ein Event klimaneutral. Wichtig ist, dass der Klimaschutz nachvollziehbar und transparent gestaltet wird und idealerweise durch ein entsprechendes Siegel zertifiziert wird. 

Hoher Energiebedarf bei Grossveranstaltungen

Eine Grossveranstaltung hat einen hohen Energiebedarf – jedes Event sorgt für zusätzliche CO2-Emissionen. Professionelle Veranstaltungsplaner haben sich darauf spezialisiert, die bei einer Veranstaltung anfallenden Emissionen zu neutralisieren. Grundsätzlich sollten alle Möglichkeiten vor Ort ausgeschöpft werden, um den CO2-Ausstoss auf ein Minimum zu begrenzen. Von jedem Event lässt sich ein CO2-Fussabdruck oder eine CO2-Bilanz erstellen. Beim sogenannten Carbon Footprint werden die klimaschädlichen Emissionen einer Veranstaltung berechnet. Die Grösse des Fussabdrucks ist abhängig von:

  • der Art der Veranstaltung
  • der Dauer der Veranstaltung
  • der Anzahl der Teilnehmer
  • dem Hin- und Rückweg der Teilnehmer
  • dem Anteil der Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs
  • dem Anteil der Pkw-Nutzer
  • dem Anteil der Bahn-Nutzer
  • dem Anteil der Teilnehmer, die per Flugzeug anreisen
  • der Fläche des Veranstaltungsortes
  • dem Catering

Im Internet stehen zahlreiche Rechner zur Verfügung, mit denen die CO2-Emissionen einer Veranstaltung überschlägig berechnet werden können. Auch gibt es spezielle Eventmanagementsoftware. Sie ermöglicht es den Veranstaltern, ihr Event „grün“ zu planen. Ausserdem können Veranstalter bereits bei der Eventplanung Strategien entwickeln, um Emissionen zu reduzieren. Hier gibt es viele Optionen, zum Beispiel setzen viele Unternehmen auf eine klimaneutrale Logistik.

Bei der Eventplanung auf Emissionen achten

Optimierte Transportkonzepte, Angebote für den öffentlichen Nahverkehr oder Shuttle-Services können die Emissionen bereits bei Anfahrt der Teilnehmer reduzieren. Durch Engagement eines regional ansässigen Cateringunternehmens und weiterer Dienstleister aus der Umgebung werden Anfahrtswege kurz gehalten. Beim Catering sollten regionale Bioprodukte bevorzugt werden. Unnötige Wege können bereits bei Anlieferung von Waren und Materialien vermieden werden. Wer klug und effektiv plant, vermeidet Leerfahrten und sorgt für eine effektive Ausnutzung der Ressourcen. Eventuell hat der Veranstalter die Möglichkeit, ein Logistikunternehmen mit Hybridfahrzeugen zu verpflichten.

Grosses Einsparpotenzial bei der Mobilität 

Vor allem der Bereich Mobilität kann vom Veranstalter entscheidend beeinflusst werden. Beginn und Ende eines Events sollten so gelegt werden, dass An- und Abfahrt problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln realisiert werden können. Empfehlenswert ist es, den Besuchern bereits im Vorfeld entsprechende Informationen zur Verfügung zu stellen. Werden für die Veranstaltung Eintrittskarten ausgegeben, lassen sich diese mit einem Ticket für Bus oder Bahn kombinieren. Auf diese Weise erhalten Teilnehmer einen Anreiz, das Auto zu Hause zu lassen.

Zudem können durch Abfallvermeidung und Verwertungssysteme, die Verwendung ökologisch und fair hergestellter Produkte und die Nutzung erneuerbarer Energien weitere Potenziale ausgeschöpft werden. Die Wahl der Location entscheidet ebenfalls über die Nachhaltigkeit der Veranstaltung: Ist der Ort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen oder sind alle Teilnehmer gezwungen mit dem Auto zu fahren? Darüber hinaus empfiehlt sich als Veranstaltungsort ein Gebäude mit einem möglichst niedrigen Energieverbrauch, der idealerweise aus erneuerbaren Energien stammt. 



Kompensation der CO2-Emissionen

Bei einer klimaneutralen Durchführung eines Events werden alle Emissionen, die nicht reduziert oder gänzlich vermieden werden können, durch ein Engagement des Veranstalters im Klimaschutz kompensiert. Professionelle Dienstleister haben sich auf die Kompensation der CO2-Emissionen spezialisiert und bieten unterschiedliche Möglichkeiten, über anerkannte Klimaschutzprojekte einen Ausgleich zu schaffen. Eine Veranstaltung lässt sich im Hinblick auf die CO2-Emission in drei Punkte gliedern:

  1. Vermeiden
  2. Vermindern
  3. Kompensieren

Grundsätzlich sollte das Projekt, das zur Kompensation dient, sorgfältig ausgewählt werden. In der Regel sind die Aktionen, die zur Kompensation zur Verfügung stehen, in Entwicklungsländern angesiedelt. Im Kyoto-Protokoll finden Organisatoren Regelungen und Kriterien zur Kompensation. So kann man sich informieren, wie man mit einem Engagement für bestimmte Projekte Emissionsminderungsgutschriften erhalten kann. Idealerweise liegen entsprechende Zertifizierungen vor.

Klimaneutralität als Marketinginstrument

Für Veranstalter dient die Klimaneutralität bereits im Vorfeld als effektives Marketinginstrument. Einige Dienstleister erteilen offizielle Siegel oder erstellen Urkunden, mit denen Organisatoren auf Webseiten, Flyern oder Einladungen werben können. Bereits beim Druck der Einladung haben Veranstalter die Möglichkeit, klimaneutral zu drucken. Besondere Dienstleister haben sich auf die Erstellung klimaneutraler Produkte spezialisiert, die dann mit einem entsprechenden Label versehen werden. Werden die Teilnehmer bereits im Vorfeld des Events über die Klimaneutralität informiert, sind sie vielleicht bereit, einen eigenen Beitrag zum Gelingen zu leisten und achten auf ein umweltfreundliches Verhalten.

 

Oberstes Bild: © A. Dudy – Fotolia.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

Mit meiner Familie erkunde ich in den Ferien fremde Metropolen oder lasse bei einem Badeurlaub einfach die Seele baumeln. Seit ich klein bin, sind Bücher meine große Leidenschaft, wenn es meine Zeit erlaubt, bin ich immer mit einem guten Buch anzutreffen. Mich fasziniert alles, was mit Kreativität zu tun hat: Von Acrylbildern, über Glasmalerei bis hin zu Loombands habe ich schon vieles ausprobiert.

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