Aktuelle Trends für gelungene Business-Events
VON Agentur belmedia News
Gelungene Events leben nicht zuletzt von ihrer Einzigartigkeit. Den Besuchern geht es um „Experience“ – eine möglichst ganzheitliche Erfahrung, in der nicht nur Information und Ratio, sondern auch emotionale Komponenten eine Rolle spielen. Trotzdem gibt es bei der Organisation von Events einige allgemeine Trends, deren Berücksichtigung über den Erfolg einer Veranstaltung entscheiden kann.
Neue Kommunikationskonzepte – der Frontalvortrag ist out!
Langweilige, faktenüberfrachtete Vorträge haben wir alle schon erlebt – und in vielen Fällen auch selber schon gehalten. Inspiration, neue Ideen und Kommunikationsanreize sind damit nicht verbunden. Trotzdem fällt es vielen Vortragenden unendlich schwer, das Konzept des Frontalvortrags tatsächlich hinter sich zu lassen und mit ihren Zuhörern in eine echte Interaktion zu treten.
Das Problem dabei: Informationen sind heute nicht mehr exklusiv, sondern in der digitalen Welt massenhaft verfügbar. Wer im Internet nach ihnen sucht, wählt aus, was für seine Zwecke wirklich relevant ist, und informiert sich schnell und effektiv. Besucher von Konferenzen erwarten, dass die Übermittlung von Informationen dort ähnlich funktioniert und vor allem Raum für Kommunikation, Diskussion und aktives Lernen lässt.
Kennen Sie Pecha Kucha?
Alternative Konzepte zum Frontalvortrag und auch zu klassischen Gruppendiskussionen gibt es durchaus. Vielleicht ist Ihnen der Begriff oder die Praxis des Pecha Kucha schon einmal begegnet? Dabei wird ein mündlicher Impulsvortrag mit einer vorgegebenen Anzahl von Bildern – maximal 20 – unterlegt. Die Projektionszeit jeder Folie ist auf 20 Sekunden limitiert. Langatmige Vorträge sind mit dieser Technik ausgeschlossen, der Vortragende wird durch sie gezwungen, prägnant und fokussiert zu sprechen. Die Informationsvermittlung erfolgt in erster Linie verbal und visuell, auf den Folien soll möglichst wenig Text verwendet werden.
Gruppenarbeit schafft Raum für Kreativität
Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf Vorträge völlig zu verzichten und stattdessen auf Gruppenarbeit zu setzen. Ein Experte gibt das Thema vor und moderiert die Diskussion. Ideen werden durch den Moderator oder einen Assistenten direkt visualisiert – beispielsweise in einer digitalen Mind Map oder einem White Board. Bei einem solchen Vorgehen steht Interaktion im Vordergrund. Das Ergebnis besteht in einer lebendigen Sammlung von Informationen und Ideen, die oft mehr Wissen, Einsichten und Handlungsimpulse vermitteln kann als ein Vortrag, der – unabhängig von seiner Qualität – wahrgenommen wird oder eben nicht.
Neue Technologien – digitales Networking und „Augmented Reality“
Die neuen digitalen Technologien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Über Smartphones und andere Mobilgeräte vernetzen wir uns in und mit der virtuellen Welt. Auch auf Konferenzen, Messen und anderen Events werden veranstaltungsbezogene Möglichkeiten zu digitalem Networking von immer mehr Besuchern explizit erwartet. In den USA gehören mobile Event-Apps inzwischen nahezu zum Standard. In Europa ist dieses Konzept zwar etwas später angekommen, setzt sich jedoch auch hierzulande immer stärker durch.
Die Apps ermöglichen es, eine Veranstaltung effektiv zu organisieren, und unterstützen die direkte Kommunikation der Teilnehmer untereinander. Die digitale Erweiterung der Realität durch Augmented-Reality-Technologien bietet völlig neue Möglichkeiten für Simulationen, Visualisierungen, virtuelle Produkterfahrungen oder die Inszenierung einer Marke.
Multisensorische Markeninszenierung
Auch eine multisensorische Markeninszenierung kann natürlich durch Augmented Reality erfolgen, auf brancheninternen oder öffentlichen Events beschreiten viele Unternehmen jedoch einen anderen Weg. Die meisten Marketingkampagnen haben ihren Fokus heute auf dem Internet und dem Social-Media-Bereich, reale Markenerlebnisse sind dagegen selten. Bei einer multisensorischen Markeninszenierung im „Real Life“ geht es darum, den Kern der Marke in verschiedene sensorische Erlebnisse zu transferieren.
Ein sehr gelungenes Beispiel dafür war vor einigen Jahren auf dem Hamburger Gänsemarkt zu sehen: Das begehbare Iglu aus 322 eingeschalteten Kühlschränken – ein Projekt des Installationskünstlers Ralf Schmerberg – trug den Namen „Der Stromfresser“ und sollte im Auftrag des Ökostrom-Anbieters Entega die Verbraucher für die Notwendigkeit des Energiesparens sensibilisieren. Im Inneren des Iglus waren die „vier Altäre der Energieverschwendung“ aufgebaut, das Brummen der Kühlschränke sorgte für eine auf längere Sicht durchaus verstörende Geräuschkulisse. Die Installation war im Rahmen der Projektreihe „Denkanstösse“ entstanden, mit der Entega sich mit dem Slogan „Verschwendung ist die grösste Energiequelle“ auf ungewöhnliche Weise als Marke positionieren will.
Aussergewöhnliche Locations
Die richtige Wahl der Location für ein Event gilt als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Menschen verbinden – übrigens auch im Business-Bereich – mit dem Besuch eines Events den Wunsch, die tägliche Routine zu durchbrechen. Es geht ihnen um Inspiration, positive Erfahrungen, kommunikative Räume und auch um eine emotionale Reise. Der US-amerikanische Eventmanager Jeff Hurt schreibt, dass die Besucher von Workshops oder Konferenzen sich einzigartige Lern- und Interaktionserfahrungen wünschten. Jede Veranstaltung erfordere daher ein exakt darauf abgestimmtes „Lern-Design“, das solche Erwartungen in ganzheitlicher Form erfülle.
Optimal für Events ausserhalb der eigenen Firma ist eine Location, die beides bietet: Raum für produktive Arbeit, aber auch für den temporären „Ausbruch aus dem Alltag“. Wie aussergewöhnlich sie sein kann, ist natürlich auch eine Budget-Frage. Gerade hier gilt jedoch oft das Prinzip „Weniger ist mehr“. Eine Veranstaltung in der näheren Umgebung, in einem kreativ und professionell geführten Haus, mit aufeinander abgestimmten Phasen von intensiver Arbeit und informeller Kommunikation, mit Infotainment und exzellentem Catering kann wirkungsvoller sein als ein Standard-Event an einem besonders exklusiven Ort.
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