Einer der riskantesten Wanderwege weltweit – der Camino del Rey

Aktivurlaub wird immer beliebter. Ob Wandern im Jura oder Radfahren auf Ibiza, diese Reiseziele sind bei Menschen, die abenteuerlustig sind, stark im Kommen. Eine Herausforderung der besonderen Art ist der Camino del Rey, der Königsweg, einer der abenteuerlichsten Wanderwege der Welt. Er liegt im Süden Spaniens, Luftlinie etwa 1’500 Kilometer von der Schweiz entfernt. Als Ziel für Aktivurlauber hat er schon eine lange Tradition.

Sowohl bei Wanderanfängern als auch leidenschaftlichen Kletterern ist der gefährliche Weg legendär und ausserordentlich beliebt. Er liegt in der Provinz Málaga und ist nur knapp drei Kilometer lang. Wer hier einsteigt, sollte keine Höhenangst kennen, denn der Pfad führt an steilen Wänden entlang, in knapp 100 Meter Höhe, durch zwei enge Schluchten, die bis zu 200 Meter tief sind. Der Steig ist auch unter dem Namen El Chorro bekannt und wird vor allem von Kletterern als Wintertrainingsgebiet genutzt.

Nach tödlichen Unfällen gesperrt

Andere Wandergebiete punkten vor allem mit der Schönheit der Landschaft oder einem reizvollen Panorama. Der Camino del Rey dagegen bietet neben der sportlichen Aufgabe Nervenkitzel der besonderen Art und der liegt darin, dass man sich immer nahe am Abgrund bewegt – ein falscher Schritt könnte verhängnisvolle Folgen haben.

Ende des 20. Jahrhunderts hatte es einige tödliche Unfälle gegeben, woraufhin die spanische Regierung den Beschluss fasste, den unsicheren Weg zunächst zu schliessen und die erforderlichen Massnahmen zur Sicherheit der Kletterer zu treffen. In den letzten Jahren war der El Chorro geschlossen und ist zum Teil mit Haltegriffen und Geländern versehen worden, die vor dem Sturz in die Tiefe bewahren. Jetzt gibt es eine gute Nachricht für alle Kletterfreunde und solche, die den aussergewöhnlichen Kick suchen: Zu Beginn des Jahres 2015 soll der Pfad wiedereröffnet werden, dann ist wieder Nervenkitzel pur angesagt. Sei es beim Klettern als Gruppenerlebnis oder als Abenteuertrip für Individualisten.

Der Camino del Rey und seine Geschichte

Doch wie ist der Kletterpfad im Süden Spaniens zu seinem Namen gekommen? Man könnte meinen, er verdanke ihn allein der sportlichen Herausforderung, die mit seiner Bewältigung verbunden ist. Doch es ist eine historische Begebenheit, die aus dem Camino del Rey eine Sehenswürdigkeit gemacht hat. Er wurde wohl so genannt, weil der spanische König Alfons XIII. 1921 die Route genommen haben soll, um zur Eröffnung eines Staudammes in der Nähe zu gelangen. Der Weg, der an vielen Stellen nur einen Meter breit ist, soll im Zeitraum von 1901 bis 1905 von der Sociedad Hidroelectrica del Chorro gebaut worden sein, um auf ihm Material für die Wasserkraftwerke in der Umgebung zu transportieren.



Trotz Sperrung weiterhin beliebt

Obwohl der Weg aufgrund seines bejammernswerten Zustandes in den letzten Jahren den Namen königlich nicht mehr verdiente, gehörte er weiterhin zu den grössten Attraktionen der Region. Insbesondere Extremsportler nutzten den nur geringfügig gesicherten Klettersteig, stellten darüber Filme ins Internet, die mit ausgefeilter Aufnahmetechnik den Nervenkitzel noch perfekter in Szene setzten.

Die Region El Chorro ist ein ausgedehntes Klettergebiet mit mehr als 100 Routen, die zum Teil über den Camino del Rey zu erreichen sind. Sie eignet sich also ideal, um ein Abenteuercamp zu veranstalten.

Wer am Camino del Rey bestehen will, benötigt auf alle Fälle eine professionelle Kletterausrüstung. Ausserdem sind sehr gute Kondition gefragt und die Eigenschaft, auch in gefährlichen Situationen oder bei besonderen Aufgaben die Nerven zu bewahren. Sind diese Voraussetzungen gegeben, hat man die Gelegenheit, ein unvergessliches Abenteuer zu erleben – 2015, wenn die Wiedereröffnung des Camino del Rey ansteht.

 

Oberstes Bild: © ClimberJAK – Shutterstock.com

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