Ein ganz besonderer Ausflug: Schweizer Kindermuseen

Erinnern Sie sich noch an Ihre eigene Schulzeit – ein oder zwei Mal im Jahr musste Ihre Klasse sehr wahrscheinlich auch ins Museum. Besonders beliebt war ein solcher Museumsausflug in aller Regel nicht – Museen galten unter Kindern lange als Garant für Langeweile.

Inzwischen gibt es für solche Vorurteile jedoch kaum noch einen Grund. Moderne Museen sind kindgerecht und bieten den Kids spannende Erlebniswelten. Ein besonderer Höhepunkt kann sein, wenn Sie mit Ihren Kindern eines der Schweizer Kindermuseen besuchen.

Die idealen Museumsbesucher: Kinder

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder die idealen Museumsbesucher sind. Am besten lernen sie durch praktische Erfahrung – durch Anschauen, Nachahmung und Berühren. Heutige Museen kommen den Bedürfnissen von Kindern durch moderne Konzepte weit entgegen. Eine trockene, verstaubte Angelegenheit ist ein Museumsbesuch schon längst nicht mehr – im Hinblick auf die Kids geht es dabei um Spannung, Interaktivität und moderne Erlebnispädagogik. Die meisten Museen bieten spezielle Führungen und Veranstaltungen für Kinder an. Auch eine Kinder-Party – beispielsweise ein Kindergeburtstag im Museum – ist in den meisten Häusern kein Problem.

Schweizer Kindermuseen – Zeitreise in frühere Kinderlebenswelten

Die beiden Schweizer Kindermuseen – in Baden und in Zürich – bringen das Thema „Kinder und Museum“ auf spezielle Weise auf den Punkt. Ihre Ausstellungen sind für Kinder und Erwachsene gleichermassen interessant – Sie begeben sich dabei auf eine Zeitreise in frühere Kinderlebenswelten. Die eigentlichen Adressaten der Angebote der Kindermuseen sind jedoch Ihre Kinder, die es beeindruckend und spannend finden werden, wie ihre Eltern, Grosseltern und fernere Vorfahren in ihrer eigenen Kindheit lebten.

Kindermuseum Baden – 300 Jahre Kindergeschichte in der Schweiz

Die Dauerausstellung im Kindermuseum Baden umfasst beispielsweise 300 Jahre Kindergeschichte in der Schweiz. Die Kinder – und auch Sie als Eltern – lernen dabei viel darüber, wie sich das Leben in der Schweiz seit dem Übergang in die bürgerliche Epoche verändert hat. In den ersten Ausstellungsräumen geht es um die Entwicklungsetappen im Leben eines Kindes und darum, wie sich deren Welt im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Der Entwicklung der modernen Pädagogik – angefangen mit ihren Altmeistern, dem Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi und der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori – ist ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Ihre Kinder und Sie werden auch viel Freude an historischem Spielzeug haben und sehen, wie sich der technische Fortschritt bis heute auf Spielzeug und Spiele auswirkt. Historische Räume veranschaulichen das Alltagsleben früherer Generationen. Im Obergeschoss des Museums gibt es ein Naturalienkabinett, eine historische Lehrmittelsammlung und ein physikalisches „Labor“. Im ethnografischen Kabinett geht es um das Leben von Kindern auf anderen Kontinenten.

Raum für Spiel und Experimente

Natürlich bekommen die Kinder auch viel Raum, um die ausgestellten Gegenstände selber auszuprobieren, zu experimentieren und zu spielen. Vor allem jüngere Kinder werden die Theater-Wunderkammer lieben und sich durch Zauberei, Magie, Papier- und Kaspertheater sowie Schattenspiele faszinieren lassen. Neben der ständigen Ausstellung gibt es im Kindermuseum Baden und natürlich auch in Zürich zahlreiche Veranstaltungen und Sonderausstellungen, bei denen Eltern und Kinder auf ihre Kosten kommen.

 

Oberstes Bild: © K.Anisko – Shutterstock.com

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Mehr zu Janine El-Saghir

Janine El-Saghir ist promovierte Kultur- und Literaturwissenschaftlerin. Nach 15 Jahren als Marktforscherin in der Konsumgüterindustrie ist sie seit 2011 als freiberufliche Texterin und Autorin tätig.

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