Dem Körper und der Seele etwas Gutes tun – die traditionelle Thaimassage
Der Mensch der sogenannten westlichen Welt ist heute einer immensen Informationsflut ausgesetzt. Die Belastungen werden höher, und der Stress nimmt zu. Um diese Situation ohne Burn-out durchzustehen, ist es notwendig, mitunter einmal aus dem Hamsterrad des Alltags auszusteigen und sich mit der eigenen Person und Befindlichkeit auseinanderzusetzen.
Da dies alles andere als einfach ist, müssen wir für jede Hilfe dankbar sein. Und da kommt die traditionelle Thaimassage ins Spiel.
Pausen sind essenziell, um den täglichen Alltag zu bewältigen. Innerliche und äusserliche Ruhe ist hilfreich bei dem Unternehmen, eine Balance zwischen Seele, Körper und Geist zu finden. Nur so findet man zu sich selbst, gewinnt neue Energie und erwirbt eine grössere alltägliche Gelassenheit. Hatten Sie schon einmal die Gelegenheit, eine TTM (traditionelle Thaimassage) zu geniessen? Wenn Sie der Meinung sind, dass es sich dabei um eine leichte Modifikation der uns in der Regel bekannten Massagen handelt, dann lassen Sie sich eines Besseren belehren. Thaimassage ist etwas völlig anderes.
Was eine traditionelle Thaimassage ausmacht
Die Thaimassage ist zwar eine Massagetechnik. Sie hat aber beileibe nicht nur die Behandlung eines singulären Körperbereichs zum Gegenstand. Bei der Nuad Phaen Boran (wie sie auf Thailändisch heisst) handelt es sich, wie bei fernöstlichen Methoden in der Regel, um eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Dehnungsübungen, Energiearbeit, Meditation und Akupressur werden effektiv miteinander verbunden.
Historisches zur Thaimassage
Als Wurzel der Massage kann die ayurvedische Medizin angesehen werden, die ihren Ursprung in Indien hat. Als Schöpfer der Thaimassage wird Jivaka Kumar Bhaccha angesehen. Der Arzt geniesst ein hohes Ansehen in Thailand. Seine Methode ist heute festes Element der thailändischen Kultur und wird dort von Jung und Alt genutzt. Im Gegensatz zu unseren Breiten gilt diese Massage in Thailand als präventives Mittel.
Krankheiten als eigenständige Phänomene sind in der fernöstlichen Medizin unbekannt. Sie sind immer Folgen energetischer Blockaden. Deshalb können sie auch nicht geheilt werden, ihnen kann man nur vorbeugen. Wichtig ist daher die personale Lebensqualität, das geistige und körperliche Wohlbefinden. Und daher kommt der Thaimassage eine präventive Funktion zu.
Wie wird eine Thaimassage durchgeführt?
In der Regel wird sie bekleidet angewendet. Das hat seinen Grund vor allem darin, dass beide Seiten, der Masseur sowie sein „Kunde“, zahlreiche Bewegungselemente ausführen. Auf den Einsatz von Öl, wie in den bekannten westlichen Massagen üblich, kann daher verzichtet werden. Dies würde ein festes und zielgerichtetes Zugreifen des Masseurs wesentlich erschweren.
Der Klient liegt auf einer Matte auf dem Boden auf gleicher Höhe mit dem Masseur. So ist die Übertragung von Energie, Kraft und Druck durch den Behandelnden dank des Einsatzes seines Körpergewichts effektiver durchzuführen.
Was geschieht vor der Massage, wie wirkt und wie lange dauert sie?
Zunächst wird in einem ausführlichen Gespräch zwischen Klient und Masseur eine präzise Krankheitsgeschichte erstellt. Die ist aufgrund der ganzheitlichen Betrachtung wichtig, um den sich anschliessenden Behandlungsablauf festzulegen. Hier kann auch eine Auswahl von Kräutern erfolgen, die in der Anwendung eingesetzt werden sollen.
Eine traditionelle Thaimassage kann auf folgende Weise wirken:
- Geistige und körperliche Blockaden können gelöst, Verspannungen gelockert werden.
- Der ganzheitliche Aspekt erlaubt die Reaktivierung von Selbstheilungs- und Regenerationsprozessen.
- Maximalziel ist eine vollumfängliche Tiefenentspannung bei Massiertem – und Masseur.
Der Masseur konzentriert sich auf die unsichtbaren Energiebahnen seines Klienten. Sie werden bei der Druckmassage mit Handballen, Ellenbogen, Fingern, Füssen und Knien kraftvoll bearbeitet. Zusätzlich kommen behutsame Dehnungsübungen zum Einsatz.
Im Vergleich zu unseren westlichen Massagetechniken ist die TTM signifikant erfolgreicher. Durch die Konzentration auf bestimmte Punkte des Energieflusses kann indirekt auch positiver Einfluss auf innere Organe genommen werden. Der Einsatz bestimmter Essenzen auf Kräuterbasis kann die heilende Wirkung noch verstärken. Wenn Sie sich auf die traditionelle Thaimassage einlassen, sollten Sie sich auf eine Zeitdauer von einer bis zweieinhalb Stunden pro Anwendung einstellen.
Für wen eignet sich die traditionelle Thaimassage?
Die personalisiert-individuelle Abstimmung der Behandlung erlaubt es, die TTM bei jedem einzusetzen. Vor allem ältere Menschen begrüssen diese Behandlungsmethodik, da auf die oft eingeschränkte Beweglichkeit dieser Personengruppe gezielt Rücksicht genommen werden kann. Folgende Krankheitsbilder und -symptome sind für eine Behandlung mit der traditionellen Thaimassage besonders geeignet:
- neben Multipler Sklerose, Schlaganfall, Morbus Parkinson, Taubheit und Lähmungen noch weitere neurologische Erkrankungen und Störungen
- alle Störungen, die mit der Durchblutung und dem Kreislauf zu tun haben (unter anderem Hypotonie und Hypertonie)
- Burn-out, Nervosität, Schlafstörungen
- chronische Kopfschmerzen (insbesondere Migräne)
- Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, Störungen der Motorik
- Gelenkerkrankungen
- Menstruationsbeschwerden
- Muskelverspannungen
- Verdauungsstörungen
Ein Versuch ist es allemal wert: Vielleicht gelingt es Ihnen ja, mittels der traditionellen Thaimassage den Weg zu Ihrer äusseren und inneren Ausgeglichenheit zu finden.
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