Eine Fahrt zum Flughafen ohne anschliessenden Flug – Freizeitgestaltung in der Region um Kloten
Für viele Schweizer ist der Ausgangspunkt einer Auslandsreise der Flughafen Kloten. 170 Städte in mehr als 60 Ländern kann man von hier aus erreichen. Aber es muss nicht immer eine Flugreise sein, um sich in Richtung Kloten zu begeben. Die Region um den Flughafen hält auch viele Freizeitmöglichkeiten für die Daheimbleibenden bereit.
Neben dem Flughafengebäude hat auch die Umgebung des Flughafens eine beachtliche Anziehungskraft für Besucher. Bei Sonnenschein kommen sogar Ausflügler von jenseits der nahe gelegenen Grenze, um die Flugzeuge hautnah beim Starten und Landen zu betrachten.
Zwar ist der Flughafen die Hauptattraktion, doch sind die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung so zahlreich, dass man weit mehr als einen Tag benötigt, um ein nahezu „vollständiges Programm“ zu absolvieren. Zwischen Oberglatt und Kloten können sich sowohl Outdoor-Sportler als auch Natur- und Tierfreunde so richtig austoben. Und auch für den Gourmet hält die Region viele kulinarische Highlights bereit.
Einen detaillierten Start- und Landeplan des Flugverkehrs findet der in erster Linie an Flugzeugen Interessierte auf der Website des Flughafens. Die beiden Airbusse A830 von Singapore Airlines und Emirates sind hier die Hauptattraktionen. Frühmorgens kann man den Riesen aus Singapur beim Landeanflug beobachten, gegen Mittag startet er wieder. Kurz danach landet das Flugzeug aus den Emiraten, bevor es sich am Nachmittag wieder in die Lüfte erhebt.
2011 wurde die Terrasse B für die Öffentlichkeit freigegeben, eine weltweit singuläre Zuschauerterrasse, die den Besuchern erlaubt, das Fluggeschehen aus nächster Nähe mitzuerleben. Man erhält äusserst detaillierte Informationen und kann von der Plattform aus manchmal sogar die Vorbereitungen der Piloten im Cockpit verfolgen. Die lieben Kleinen können sich auf einem aussergewöhnlichen Spielplatz austoben.
Wer es ganz genau wissen will, kann eine 75-Minuten-Busrundfahrt buchen, auf der er den Flughafen aus einer anderen Perspektive kennenlernen kann. Feuerwehr, Werkhof, Werft und Rettungsdienst werden genauer betrachtet, und Fragen sind natürlich jederzeit willkommen.
Ein besonderer Service des Flughafens ist die Organisation von Kindergeburtstagen. Das „Paket“ beinhaltet Kuchen, Getränke, eine Rundfahrt und ein Animationsprogramm. Ein kleines Geschenk und ein Erinnerungsfoto runden die Feier ab. Vielleicht wird ja auf diese Weise der Grundstock für eine spätere Pilotenkarriere gelegt.
Wer es gern etwas beschaulicher angehen lassen will, sollte das eigentliche Flughafengelände verlassen. Vom „Heligrill“ nahe des Rümlanger Bahnhofes lassen sich startende Flugzeuge ausgezeichnet beobachten. Der Zaun wurde deshalb extra mit Löchern zum ungehinderten Fotografieren versehen. Um nicht zu verhungern, kann man sich im Heliport-Imbiss mit leckeren Speisen versorgen. Ein Gespräch mit anderen Freunden der Luftfahrt kommt dort schnell zustande. Ist man mit der Familie unterwegs, sollte man auch an Bewegung denken.
Egal ob Sie die eigenen Füsse, die Inlineskates oder das Fahrrad als Fortbewegungsmittel bevorzugen – das dem Flughafen benachbarte Naturschutzgebiet mit seinen ausgebauten Wegen bietet für jeden etwas.
In der Altwasserlandschaft können Ihnen seltene Reptilien, ungewöhnliche Vogelarten sowie jede Menge Nage- und Waldtiere begegnen. Die Blüten der Seerosen sind eine Augenweide. Der direkt am Waldausgang gelegene sogenannte Feuerwehrhügel eignet sich als Beobachtungspunkt, um die Flugzeuge beim Starten aus nächster Nähe zu begleiten. Trotz des ohrenbetäubenden Dröhnens der Triebwerke beim Beschleunigen zeigt sich ab und zu auch einmal ein Reh.
Mögen Sie Kamele? Dann sind Sie genau richtig, wenn Sie vom Flughafen Richtung Oberglatt fahren. Am Ortsrand befindet sich Bens Kamelfarm, wo Sie diese faszinierenden Paarhufer nicht nur beobachten und streicheln können. Wenn Sie sich trauen, ist auch ein Kamelritt zum Flughafenzaun möglich. Zudem werden Sie mit Informationen rund um das Kamel überschüttet und können stilecht im Beduinenzelt Tee und Fladenbrot zu sich nehmen.
Wenn Sie weiter am Flughafenzaun entlangfahren, erreichen Sie am Pistenende im Norden den stark frequentierten Park- und Imbissplatz. Nicht nur Ihre Kinder werden das grandiose selbst gemachte Eis lieben, das eine italienische Familie hier von Frühjahr bis Herbst verkauft.
Weiter geht es, immer dem Zaun folgend, zum Parkplatz Hell. Der dortige Imbiss ist für sein reichhaltiges Crêpe-Angebot bekannt. Geniessen Sie die Spezialität, während die Flugzeuge in einer Höhe von 60 Metern über Sie hinwegdüsen. Sie können vom Parkplatz aus dann die Hauptstrasse überqueren und einen ausgiebigen Spaziergang unternehmen. Die komfortablen Picknickplätze machen das Rasten zum Vergnügen.
Wenn Sie engagierter Inlineskater sind, dürfte Ihnen die „Panzerpiste“ nicht unbekannt sein. Wie ein Ring legt sich der geteerte Weg um das komplette Flughafengelände und ist auch bei Radfahrern äusserst beliebt. Zwei bis drei Stunden sollten Sie für eine komplette Runde schon einplanen. Falls Sie erst einmal hineinschnuppern wollen, können Sie Fahrräder, Inlineskates und Schutzhelme im Flughafen Service Center ausleihen.
Für Kultur- und Historienbeflissene lohnt sich ein Besuch des Freiluftmuseums Römischer Gutshof. Dieses in der Bachenbülacher Allmänd gelegene Kleinod besitzt einen Rastplatz, der einen mystischen Ruf geniesst.
Oberstes Bild: © Rama – CC BY-SA 2.0 FR