Schloss Aigle – hier vereinen sich Charme, Genuss und Geschichte
Im Kanton Waadt thront oberhalb des Städtchens Aigle, umgeben von romantischen Weinbergen, ein Schloss. Am Eingang zum Tal von Ormont findet sich dieser sehenswerte Ort, dessen Geschichte eng mit Schloss Aigle verwoben ist. Nehmen Sie sich Zeit für einen Spaziergang durch die hübsche Stadt und besuchen dann die bekannte, äusserst schützenswerte Festung.
Beginnen Sie mit einer Besichtigung der reformierten Kirche Saint-Maurice, die durch ihre gotischen und romanischen Elemente beeindruckt. Das Quartier Le Cloitre besticht mit einem ganz besonderen Charme. Malerisch rankt der wilde Wein an der Fassade des alten Klosterquartiers hoch.
Machen Sie sich dann durch die schmalen Gassen und Häuser mit ihren romantischen Lauben, an Weinbergen und hübschen Gärten vorbei auf den Weg Richtung Schloss. Durch das Tor geht es in den reizvollen Innenhof, nachdem Sie eine kleine Gebühr am Eingang entrichtet haben.
Das Schloss macht den Eindruck, direkt einem Märchen entsprungen zu sein. Drei Rundtürme umgeben das Areal, der Graf von Savoyen erbaute sie im 13.Jahrhundert. Schauerliche Kerker finden sich im Ostturm, daneben eine furchterregende Folterkammer. Die Bewohner des Schlosses konnten den Bergfried zunächst nur über hölzerne Leitern und Treppen erreichen. Im 14. Jahrhundert wurde der runde Turm errichtet, mit seiner steinernen Wendeltreppe eine deutliche Verbesserung.
Die Festung erlebte ein wechselvolles Schicksal in den letzten Jahrhunderten. Nach Ende der Waadtländer Revolution im Jahr 1798 diente das Schloss als Gerichtsgebäude, wurde dann zum Krankenhaus umgestaltet und schliesslich bis 1972 als Gefängnis genutzt. Umfangreiche Renovierungsarbeiten, die bis 1976 dauerten, versetzten Schloss Aigle wieder in einen ausgezeichneten Zustand, der Denkmalpflege sei Dank!
Das Äussere der eindrucksvollen Burganlage hat sich seit den Tagen, als die Berner im 15. Jahrhundert Waadt eroberten, nicht verändert. Schloss Aigle zählt mit seiner beeindruckenden mittelalterlichen Kulisse somit zu den bedeutendsten Schweizer Festungen.
Auch im Inneren des Schlosses werden dem Besucher interessante Einblicke in vergangene Zeiten gewährt. Das sehr unterhaltsame Weinmuseum im Bergfried beleuchtet die Bräuche rund um das Weintrinken und spannt den Bogen dabei weit über die Jahrhunderte. Im ehemaligen Wohntrakt mit Rittersaal und Keller wird über die Weinherstellung informiert. Sogar ein Weinetikettenmuseum mit weltweit gesammelten Etiketten aus sechs Jahrhunderten findet sich im Schloss. Untergebracht wurde es im Zehntenhaus aus dem 12. Jahrhundert.
Zum Schluss sollten Sie sich ein schönes Glas Wein im Restaurant „Pinte du Paradis“ gönnen. Verpassen Sie nicht, mit Ihren Kindern das Schloss zu besuchen, wenn der Gestiefelte Kater vorbeikommt und Süssigkeiten verteilt.
Oberstes Bild: © Flobert – CC BY-SA 2.0 DE