Schauspielhaus Zürich: So lief die Spielzeit 2014/15
VON Agentur belmedia News Theater
Das Schauspielhaus Zürich hat die Spielzeit 2014/15 mit fast 30’000 Franken Gewinn und einer Zuschauerzahl im guten Durchschnitt abgeschlossen.
Anlässlich der Generalversammlung vom 28. Januar 2016 hat die Schauspielhaus Zürich AG die Zahlen der Spielzeit 2014/15 veröffentlicht.
In der vergangenen Saison besuchten 141 196 Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorstellungen am Schauspielhaus. Dieses Ergebnis bewegt sich im Durchschnitt der Zahlen seit der Eröffnung des Schiffbaus im Jahr 2000. Insgesamt 26 Neuproduktionen in Pfauen und Schiffbau, 14 davon im Stammhaus am Pfauen und 12 in der Dependance im Zürcher Westen, ergaben ein Total von 617 Vorstellungen in der vom 11. September 2014 bis zum 28. Juni 2015 dauernden Spielzeit.
Das Geschäftsjahr konnte mit einem Gewinn von 29 502 Franken abgeschlossen werden.
Der Pfauen
Dass in 264 auf der Pfauenbühne gespielten Vorstellungen insgesamt 96 433 Zuschauer gezählt werden konnten, bestätigt einmal mehr die Bedeutung unserer Hauptbühne. Die erfolgreichste Produktion der Saison 2014/15 war das Familienstück „Die Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren (total 12 818 Zuschauer), in der Publikumsgunst gefolgt von „Der schwarze Hecht“ (9 864 Zuschauer) und den „Drei Schwestern“ (9 094 Zuschauer).
Auch in der Spielzeit 2014/15 wurde die Kammer ihrem Anspruch als Experimentierfeld für junge Talente gerecht. Zum dritten Mal fand mit „Dogtooth“ erfolgreich ein Serienprojekt statt, das ausschliesslich mit Studierenden des Masterstudiengangs unserer Kooperationspartnerin ZHdK besetzt war. Mit den beiden anderen Neuproduktionen in der Kammer, „Brauchst du mich noch?“ und „Übergewicht, unwichtig: Unform“, dem „club diskret“ und anderen Sonderveranstaltungen war die Kammer auch in diesem Jahr eine stets gut besuchte Spielstätte: Insgesamt
3 366 Zuschauer konnten in den 66 Vorstellungen gezählt werden.
Der Schiffbau
Knapp 14 000 Zuschauer besuchten die 59 Vorstellungen in der Halle. Die zwei Neuproduktionen in der Spielzeit 2014/15 waren Fjodor Dostojewskis „Schuld und Sühne“ (Regie Sebastian Baumgarten) und „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ von Witold Gombrowicz, mit dem Barbara Frey ein grosser Erfolg gelang.
In der Box wurden in 83 Vorstellungen insgesamt 13 452 Zuschauer gezählt. Sehr gut ausgelastet waren „Bartleby, der Schreiber“, „Frühstück bei Tiffany“ und das Projekt „Die schönsten Sterbeszenen in der Geschichte der Oper“, welches nach der regulären Spielzeit in der Box in die grössere Halle zügelte und dort weiter gespielt wurde. René Polleschs Inszenierung „Love/No Love“ mit 3 Schauspielern und einem 20-köpfigen Männerchor setzte dieser Tendenz zum Saisonende die Krone auf: alle Vorstellungen waren restlos ausverkauft.
Junges Schauspielhaus Zürich
Das von Petra Fischer und Enrico Beeler geleitete Junge Schauspielhaus zeigte sich mit insgesamt 126 Vorstellungen und 7 692 Zuschauern gewohnt spielfreudig. Die Neuproduktionen „Die grüne Katze“ und „Schneeweiss – Ein Stück Schneewittchen“ waren so gut wie immer ausverkauft, was für die Wiederaufnahmen „Rosas Schuh“, „Räuber“, „Fratelli“ und „Der Josa mit der Zauberfiedel“ gleichwohl gilt.
Auch die zweite Säule des JSH, das umfassende theaterpädagogische Angebot, wurde sehr gut angenommen. 7 469 Kinder und Jugendliche besuchten die 352 Kurse und Workshops.
Die Internationale Gastspielreihe
Ermöglicht durch Mittel des Lotteriefonds des Kantons Zürich konnten insgesamt 11 Gastspiele eingeladen werden, die grossen Zuspruch beim Publikum und in den Medien fanden. Neun Produktionen aus Amsterdam, Berlin, Budapest, Hamburg, New York, Paris und Zürich waren bei einer internationalen Gastspielreihe im November und Dezember unter dem programmatischen Titel „Nervous Systems“ im Pfauen, dem Schiffbau und in der Gessnerallee zu sehen. Im April folgten dann noch zwei Inszenierungen von Alvis Hermanis aus Riga und München. Die 27 Vorstellungen wurden von insgesamt 6467 Zuschauern besucht.
Gastspiele im In- und Ausland
Acht Einladungen zu Gastspielen im In- und Ausland konnte das Schauspielhaus in der Saison 2014/15 nachkommen. Nebst Abstechern nach Hamburg, Leipzig, Dresden, Chur, Schaan und Aarau wurde „Bartleby, der Schreiber“ die Ehre zuteil, zum „2. Schweizer Theatertreffen“ nach Winterthur eingeladen zu werden.
Vom Deutschen Theater Berlin schliesslich wurde das Schauspielhaus – neben dem Wiener Burgtheater – eingeladen, eines der drei von der Jury der Autorentheatertage ausgewählten neuen Stücke als Koproduktion mit dem DT zur Uraufführung zu bringen. Diese fand mit „Der neue Himmel“ Ende Juni 2015 in Berlin statt, zum Beginn der Spielzeit 2015/16 wurde das Stück dann in der Box gezeigt. Verstärkt wurde auch das Junge Schauspielhaus zu Abstechern eingeladen und gastierte fünf Mal im deutschsprachigen Raum. In 20 Vorstellungen wurden bei den Gastspielen im In- und Ausland total 6 351 Zuschauer erreicht.
Artikel von: Schauspielhaus Zürich AG
Artikelbild: Adrian Michael, Wikimedia, GNU