Die Kunst der Kalligrafie

In Zeiten von Computertastaturen, Druckbuchstaben und der Kommunikation per E-Mail, SMS oder über Social Media erscheint sie wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten – die Kunst des schönen Schreibens mit der Hand, die Kalligrafie.

Dabei galt und gilt sie in vielen Kulturen als etwas Besonderes. Manchmal hat sie sogar etwas Meditatives und Philosophisches an sich.

Fast sakrale Kunst

Kalligrafie gibt es, seit die Schrift existiert. Nicht nur bei uns besass sie einmal fast sakrale Bedeutung. In Epochen vor der Erfindung des Buchdrucks wurde das Wissen der Menschheit durch Abschreiben weitergegeben. Religiöse Texte erfuhren dabei naturgemäss besondere Sorgfalt. Klöster waren in dieser Zeit in der Schweiz und anderen Teilen Europas Zentren der Kalligrafie. Die Abschriften der Bibel aus dem Mittelalter oder des Koran im Bereich des Islam waren damals und sind auch heute noch Kostbarkeiten. In der chinesischen, japanischen und arabischen Schriftkultur hat die Kalligrafie nach wie vor ihren eigenen Stellenwert.

Bild oder Text?

Es geht dabei vielfach nur vordergründig ums Schreiben und Lesen. Kalligrafie verbindet Ästhetik mit der Sichtbarmachung und dem Ausdruck von Emotionen. Klarheit in der Linienführung ist dabei ebenso wichtig wie die kunstvolle Gestaltung der Schrift. Gerade im ostasiatischen Raum sind die Grenzen zur Malerei fliessend. Ein kalligrafisches Kunstwerk wird hier oft mehr als Bild denn als Text interpretiert.

Einsatz bei Events

In der modernen Welt wurde die Kalligrafie vielfach verdrängt. Schnelligkeit und Lesbarkeit stehen heute meist vor Sorgfalt und Schönheit. Doch in einigen Nischen hat sie immer noch einen Platz. Das gilt auch im Zusammenhang mit Events. Bei Plakaten, Einladungen, Tischkarten und Dekorationen sind kalligrafische Gestaltungen häufiger gefragt, wenn auf das Besondere, Feierliche und Persönliche einer Veranstaltung aufmerksam gemacht werden soll. Im Zusammenhang mit Hochzeiten, Familienfesten und Jubiläen – aber auch bei anderen Anlässen – wird sie daher gerne genutzt. Auf Urkunden hat sie ebenfalls ihren Platz.

Graffiti – moderne Kalligrafie

Dank der modernen Computertechnik lässt sich dabei sogar inzwischen die Ästhetik mit technischer Perfektion verbinden. Kalligrafisches Gestalten ist heute nicht mehr zwangsläufig an die unmittelbare Nutzung eines Schreibwerkzeugs mit der Hand gebunden. Auch neue Ausdrucksformen der Kalligrafie gibt es. Wenn man so will, sind Graffiti – zumindest wenn sie künstlerisch in Schriftform gestaltet sind – eine Weiterentwicklung der alten Kunst. Verschwinden wird sie wohl nie, solange der Mensch sich individuell und unverwechselbar ausdrücken möchte.

 

Oberstes Bild: © veraholera – Shutterstock.com

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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem großen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

Darüber hinaus deckt er eine Vielzahl an Themen im Bereich Reisen, Tourismus und Freizeitgestaltung ab. Er bietet seinen Kunden kompetente und schnelle Unterstützung bei der Erstellung von Texten und Präsentationen.

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