Hochzeitstrends 2015 – Individualität, Kreativität, Natürlichkeit

Geheiratet wurde schon immer – und bei der Gestaltung der Hochzeit geben Traditionen vor, was möglich ist? Auf viele Hochzeitspaare trifft das zu, schliesslich geht es bei einer Hochzeit auch um die Geschichten, die Erinnerungen und die Zukunft von Familien. Trotzdem ist unsere Hochzeitskultur dem Wandel unterworfen. Auch 2015 gibt es eine ganze Reihe neuer Hochzeitstrends.

Dabei geht es nicht nur um Brautmoden, sondern um die gesamte Art und Weise, wie der Hochzeitstag gestaltet wird. Die Generation Y ist nicht nur im Arbeitsleben, sondern inzwischen oft auch am Beginn des Ehelebens angekommen. Zwar wünschen sich auch ihre Vertreter oft eine opulente Feier, die zwar an Traditionen anknüpft, jedoch so individuell ist wie ihr gesamter Lebensstil. Die aktuellen Hochzeitstrends sind von Individualität, Kreativität und luxuriös interpretierter Natürlichkeit geprägt.

Individuelle Hochzeitsfeiern 2015 auch mit Boho- und Hippie-Styles

Erwartungen von Eltern und Verwandten – also die Hochzeitskonventionen früher Generationen – geben bei der Planung des grossen Tages nicht mehr unbedingt den Ausschlag. Viele junge Paare möchten ihre Hochzeit in einem sehr persönlichen und romantischen Ambiente feiern – mit ihren Freunden, nicht unbedingt in einem klassischen Restaurant, sondern in einer möglichst aussergewöhnlichen Location und mit dem Wunsch nach einem sehr persönlichen Hochzeitstag. Im letzten Jahr fanden viele Paare dafür in einer Vintage-Hochzeit den passenden Rahmen – dieser Trend setzt sich auch 2015 fort. Neu hinzugekommen sind Boho- und Hippie-Styles, die in diesem Jahr so manche Hochzeit prägen werden.


Viele Paare finden in einer Vintage-Hochzeit den passenden Rahmen. (Bild: Miramiska / Shutterstock.com)


Roségold ist die aktuelle Hochzeitsfarbe – nicht nur für die Eheringe

Der aktuellste Schmucktrend ist Roségold, was sich 2015 nicht nur bei der Wahl der Eheringe auswirkt. Roségold-Töne finden sich auch bei den Brautkleidern, Geschirr und Besteck für das Hochzeitsdinner und sogar auf dem Zuckerguss von Torten oder anderen Süssigkeiten. Bei den Ringen selbst können Hochzeitspaare bei Roségold zwischen vielen Farbnuancen wählen, die Trauringe für Bräute wirken durch Diamanten oft besonders feminin. Gravuren für die Eheringe beschränken sich längst nicht mehr auf das Hochzeitsdatum oder die Namen von Braut und Bräutigam. Mit moderner Lasertechnik lassen sich auch Liebesgedichte, Handlinien oder Fragmente eines Fingerabdrucks in die Ringe eingravieren.

Die Brautkleider – zarte Modefarben und schmale Silhouetten

Die Braut trägt Weiss – von diesem ungeschriebenen Gesetz ist die Brautmode schon seit einigen Jahren etwas abgekommen. Anfangs gab es an den Brautkleidern nur dezente Details in anderen Farben – in diesem Jahr wird es nun deutlich bunter. Die Farbpalette umfasst Crème und Elfenbein, Rosé und Blush-Töne, aber auch Peach und Gold. Bei den Schnitten der Hochzeitskleider geht es um betonte Weiblichkeit. Die Schnitte vieler Kleider sind eher schmal und betonen damit die weiblichen Rundungen, aber auch die Natürlichkeit der Trägerin. Eines der Themen dieses Jahres ist der „Meerjungfrauen-Stil“ – körperbetonte Kleider, gern auch mit Bustier, die erst unterhalb der Knies opulente Fülle zeigen. Neu sind Brautkleider, deren Silhouette an antike Göttinen-Statuen erinnert. Das Material der Wahl ist sehr oft zarte Spitze. Handschuhe wurden in den letzten Jahren von modebewussten Bräuten seltener getragen – 2015 sind sie wieder stark im Kommen.

Die Brautfrisur kann in diesem Jahr auch „undone“ sein

Bei den Brautfrisuren ging es lange Zeit vor allem um kunstvolle Hochsteckfrisuren – in diesem Jahr ist bei Frisuren und Make-up Natürlichkeit gefragt, für die mindestens ebenso viel artifizielle Rafffinesse nötig ist. Modebewusste Bräute tragen ihre Haare „undone“ – also einfach offen. Die neuen Brautfrisuren sind weiblich und verspielt. Geschmückt werden sie durch filigrane Haarreifen mit Blätter- und Blütenornamenten, durch Haarbänder oder echte Blumen. Zum Teil ersetzen diese Accessoires den traditionellen Schleier. Bräute, die sich einen Schleier wünschen, haben natürlich trotzdem die Auswahl zwischen vielen verschiedenen Modellen. Wichtig ist, dass die Schleier sanft und natürlich fallen.

Für den Bräutigam: Legere Anzüge, Hosenträger, Fliegen

Natürlich erscheint der Bräutigam an seinem Hochzeitstag im Anzug – am besten einem Dreiteiler in einem Ton von Blau. Wer dabei an hochformelle, offizielle Kleidung denkt, liegt damit jedoch falsch. Die aktuellen Anzüge für die Herren sind leger und schmal geschnitten, auch Musterungen sind modisch up-to-date. Angesagte Accessoires sind Hosenträger und statt Krawatten eine Fliege. Ob der Bräutigam am Abend von einem Tagesanzug zum Smoking wechseln möchte, hängt vom Stil der Hochzeitsfeier ab. Dem Hemd verleihen vielleicht die aufgestickten Initialen des Brautpaars eine persönliche und romantische Note. Generell gilt: Ursprünglich konservative Dresscodes haben sich gerade für die Herren inzwischen stark verändert – gefragt sind individuelle Interpretationen und vor allem Lockerheit.

„Do it yourself“ liegt weiterhin im Trend

„Do it yourself“ – DIY – ist schon seit einiger Zeit ein Megatrend, der seine Wurzeln in den USA hat. DIY bedeutet selbstverständlich nicht, dass das Brautpaar und seine Helfer bei der Hochzeitsvorbereitung alles – von den Einladungskarten bis zur Raumgestaltung – selber machen müssen. Vielmehr geht es um Liebe zum Detail und vor allem darum, das traditionelle Hochzeits-Ambiente sehr persönlich und oft völlig neu zu interpretieren. Bei einer solchen Hochzeit werden viele originelle, verspielte und oft hochkreative Ideen in die Praxis umgesetzt. Besonders schön ist, wenn das Brautpaar für die Atmosphäre seines Hochzeitstages ein Gesamtkonzept entwickelt.

Wedding Wands – ein neuer Hochzeitsbrauch

Brandneu sind die sogenannten Wedding Wands – auf Deutsch „Hochzeitszauberstäbe“ – die ebenfalls in den USA erfunden wurden. Die Wedding Wands sind 30 bis 40 Zentimeter lange Holzstäbe, die mit Glöckchen, bunten Bändern, Herz- und anderen Symbolen verziert sind. Auf den Verzierungen können der Name des Brautpaars, ein Hochzeitsspruch oder persönliche Grüsse stehen. Die Gäste winken mit ihnen vor dem Standesamt oder der Kirche dem Brautpaar zu und nehmen sie nach der Hochzeit als eine schöne Erinnerung mit nach Hause. Wedding Wands gibt es inzwischen auch im Handel, sie lassen sich jedoch – ganz DIY – mit Stäben, breiten Satinbändern und anderem Zubehör auch problemlos selber produzieren.



„Green Weddings“: mit Respekt für künftige Generationen

Last but not least: Haben Sie für Ihren Hochzeitstag schon einmal über eine „Green Wedding“ nachgedacht? Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit spielen heute in fast allen Lebensbereichen eine Rolle – gerade bei einer Hochzeit bringen das Brautpaar und seine Gäste damit ihren Respekt für die Lebensmöglichkeiten künftiger Generationen zum Ausdruck. Regionales Catering mit einigen vegetarischen oder veganen Alternativen, der Verzicht auf Kunststoffdekorationen, kreativ gestaltete eCards für die Einladung, Raum- und Tischdekorationen aus natürlichen Materialien und umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten zum Hochzeitsort sind nur einige Aspekte einer „grünen Hochzeit“. Vielleicht pflanzen Braut und Bräutigam an ihrem Hochzeitstag auch gemeinsam einen Baum, statt einen Holzstamm zu zersägen.

 

Oberstes Bild: Roségold ist die aktuelle Hochzeitsfarbe. (© YuriyZhuravov / Shutterstock.com)

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Mehr zu Janine El-Saghir

Janine El-Saghir ist promovierte Kultur- und Literaturwissenschaftlerin. Nach 15 Jahren als Marktforscherin in der Konsumgüterindustrie ist sie seit 2011 als freiberufliche Texterin und Autorin tätig.

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