Instant housing: Temporäre Behausung der besonderen Art

In der Dampfzentrale Bern fand vom 19. bis 25. Juni das internationale Theatertreffen der deutschsprachigen Schauspielstudierenden (mit 220 Studierenden) statt. Sie wurden in speziellen Leichtbaupavillons untergebracht, die Architekturstudierende der Berner Fachhochschule BFG zur Wohnnutzung konzipiert hatten.

Die 21 kreisrunden Pavillons stellen eine Weiterentwicklung des FlexPlyPavillons dar, welcher bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

Die kuppelbedachten Pavillons stehen auf der Wiese des Campings Eichholz in Wabern, in unmittelbarer Nähe zur Stadt Bern und der Aare. 20 Pavillons dienen als Schlafstätte und beherbergen je zwölf Personen.

Je ein Pavillon für Studierende einer Schule, die aus Städten wie Berlin, München oder Salzburg angereist sind. Ein weiterer Pavillon wird als Gemeinschaftsraum genutzt. Das Pavillondorf kreiert eine ganz spezielle Atmosphäre und weckt die Neugier der Passanten.


Die Konstruktion der Pavillons erinnert an eine Jurte. (Bild: Berner Fachhochschule)

Besondere Atmosphäre

Diese spezielle Atmosphäre schätzt Florian Reichert, Fachbereichsleiter Oper und Theater an der Hochschule der Künste Bern HKB. Normalerweise übernachten die Schauspielstudierenden während des jährlich stattfindenden Theatertreffs in Hotels.

Für die Durchführung in Bern suchte Reichert aber eine originelle Alternative in unmittelbarer Nähe zum Spielort in der Berner Dampfzentrale. Fündig wurde er beim Departement Architektur, Holz und Bau der BFH. Die Unterbringung der Studierenden in Pavillons ist ein Versuch, das Treffen unter anderen Rahmenbedingungen zu leben und andere Arten des Zusammenlebens zu ermöglichen.


Die Verantwortlichen vor Ort: Ulrich Baierlipp, Professor für Architektur und Baukonstruktion an der BFH und Florian Reichert, Fachbereichsleiter Oper und Theater an der Hochschule für Künste Bern HKB (Bild: bernerzeitung.ch, Fotograf: Martin Bürki)

So entstand das Instant-Housing

Die Konstruktion der Pavillons erinnert an eine Jurte, das traditionelle Zelt der Nomaden in West- und Zentralasien. Entworfen wurde das Vorgängermodell für eine Wettbewerbsteilnahme des französischen Départements Charente zum Thema Veranstaltungs-Pavillon. Der FlexPlyPavilion gewann den ersten Preis.

Studierende des Masters Architektur entwickelten den FlexPlyPavilion unter Anleitung von Prof. Ulrich Baierlipp zum Instant-Housing weiter. Der Fokus lag dabei auf einer kostengünstigen, leicht produzierbaren Umsetzung.

Die Vorteile blieben erhalten: schneller Auf- und Abbau, einfacher Transport, geringer Bedarf an Lagerraum. Ebenso die Materialinnovation: Die Pavillons nutzen Sperrholz auf eine ungewohnte Weise – in technischer, ökologischer und gestalterischer Hinsicht.

In kompakte Segmente unterteilt, setzen sie sich aus Wandpaneelen und Dachelementen zusammen, die aus nur 6.5mm starken, filmbeschichteten Sperrholzplatten bestehen. Die übliche Trennung zwischen Tragstruktur und Hülle existiert nicht.


Ansichten der Pavillons im Berner Eichholz (Bild: Berner Fachhochschule)

Was passiert nach dem Einsatz?

Die Pavillons stehen nach ihrem Einsatz im Berner Eichholz zum Verkauf.
Interessenten wenden sich an die HKB.

 

Artikel von: Berner Fachhochschule
Artikelbild: © Berner Fachhochschule

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