Auslandschweizerrat tagt und Auslandschweizer feiern 100 Jahre
Am Freitag fand in Bern die Sitzung des Auslandschweizerrates (ASR) statt, zu dem 81 Delegierte aus aller Welt zusammengekommen waren. Gleichzeitig feierten hunderte Auslandsschweizer und viele Interessierte das 100-jährige Jubiläum der Schweizer Auslandsorganisation (ASO). Prominenter Gast der Veranstaltung auf dem Bundesplatz war Bundesrat Didier Burkhalter.
Für die ASO war es ein ereignisreicher Tag. Daher unterstrich ihr Präsident Remo Gysin, dass „die Hundertjahrfeier vor allem dazu dienen soll, einen Blick in die Zukunft zu werfen und sich Gedanken zur Stellung der Schweiz in der Welt im Zeitalter der internationalen Mobilität zu machen. Im Jubiläumsjahr geht es darum, an den Stellenwert und die zahlenmässige, politische, aber auch kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung unserer Landsleute im Ausland für die Schweiz zu erinnern.“
Sitzung der ASR im Nationalratssaal des Bundeshauses
Der 140 Mitglieder umfassende Auslandschweizerrat (ASR) ist von den Bundesbehörden als offizielles Sprachrohr der Auslandschweizer anerkannt. Er ist das „Parlament der Fünften Schweiz“. Im Rahmen des 100-Jahre-Jubiläums der ASO kamen die Delegierten zu ihrer zweiten Jahressitzung im Nationalratssaal zusammen – ein Zeichen grosser Anerkennung und eine Bestätigung des politischen Gewichts der 762’000 im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer.
- Resolution zur Postfinance
Der ASR hat eine Resolution zur Postfinance AG verabschiedet. Die Postfinance habe Kreditkarten für Kunden mit Wohnsitz im Ausland kurzerhand gekündigt. Der ASR ruft den Bundesrat, insbesondere die zuständige Bundesrätin, Doris Leuthard, dazu auf, bei der Postfinance zu intervenieren und diesen Schritt umgehend zu korrigieren.
- E-Voting – Ärger über kantonalen Rückzug
Das Angebot der elektronischen Stimmabgabe ist nach Auflösung des Zürcher Konsortiums Ende 2015 rückläufig. ASO-Direktorin Ariane Rustichelli erinnerte daran, dass heute lediglich noch fünf Kantone die Nutzung dieses Wahlkanals anbieten. Vor der Auflösung des Konsortiums waren es 13.
Die Anzahl der in Stimmregistern eingetragenen Auslandschweizer betrage 142’000 – Tendenz steigend. Das E-Voting sei für die Auslandschweizer häufig die einzige Möglichkeit, ihr demokratisches Recht auszuüben, da die Wahlunterlagen oft zu spät im Briefkasten landen.
Sie richtete daher einen Appell an die Kantone und erinnerte daran, dass „in einem politischen System der halbdirekten Demokratie alle Bürger die gleichen Rechte haben und auch die Möglichkeit haben müssen, diese auszuüben. Im Falle der Auslandschweizer setzt dies die Einführung des E-Voting voraus, welches das einzige Mittel zur Gewährleistung ihrer Partizipation am politischen Prozess darstellt.“
Feierlichkeiten auf dem Bundesplatz
Bei den Jubiläumsfeiern begrüsste ASO-Präsident Remo Gysin das Publikum, das ab 10 Uhr zahlreich erschienen war, um das 100-jährige Bestehen der Interessenvertretung zu feiern. Zusätzlich zum vielseitigen Unterhaltungsprogramm (Kletterwand, Preisausschreiben, Fotobox) und den Informationsständen gab es Konzerte mit Schweizer Militärmusik, dem Swiss Jazz Orchestra sowie Ansprachen von Vertretern der Stadt und des Kantons Bern.
Umringt von jungen Auslandschweizern aus der ganzen Welt, schnitt Bundesrat Didier Burkhalter den Geburtstagskuchen an und betonte die Bedeutung der Fünften Schweiz. Er lobte in diesem Zusammenhang auch die Arbeit der ASO. Anschliessend ging die Feier bis 22.30 Uhr mit Konzerten von Anna Rossinelli und William White weiter.
Artikel von: Auslandsschweizer-Organisation (ASO)
Artikelbild: © ASO
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