Dasein - Jonathan Bragdon im Kunstmuseum Appenzell

Das Kunstmuseum Appenzell widmet sich aktuell mit der Ausstellung „Jonathan Bragdon – Dasein“ einem ganz besonderen Künstler der Moderne. Der geborene US-Amerikaner Bragdon hat in der Zeichenkunst neue Masststäbe gesetzt. Das Museum zeigt die gesamte Bandbreite seines Schaffens, das von 1964 bis heute reicht.

Seit 1979 lebt Jonathan Bragdon, der 1944 in Wilmington/Delaware in den USA geboren wurde, in Holland. Schon seit seiner Kindheit ist er eng mit der Schweiz verbunden, denn seit 2006 arbeitet er immer wieder in der Umgebung von Bex im Waadtland.

Intuition und Verstand

Die herausragende handwerkliche und intellektuelle Qualität der Zeichnungen des Künstlers ist in unserer Zeit einzigartig. Bragdon hat in seinen Bleistiftzeichnungen eine besondere Weltsicht entwickelt, die Intuition und Verstand vereinigt. In zwei Hauptserien, „inneren und äusseren Landschaftsbildern“, formuliert Bragdon konzentriert und konsequent die Wiedergabe verschiedenster „Wahrnehmungsphänomene“ – immer im Bewusstsein der eigenen historischen Position.

Scheinbar in der Tradition amerikanischer „Draftsmen“ stehend, visualisiert Bragdon das weite Feld des „In-der-Welt-Seins“. Seit einigen Jahren werden die zeichnerischen „Zeit-Protokolle“ von digitalen, mit dem Auge des Notebooks generierten „Selfies“ begleitet. Während die Bleistiftzeichnungen ästhetische Transformationen mit Werkcharakter sind, wirken die Fotografien spielerisch und witzig – und stellen doch die Frage, was ist „Dasein“ überhaupt, was stellt das dar? 

Mehr als 300 Werke im Kunstmuseum Appenzell

Die eigens für das Kunstmuseum Appenzell zusammen mit Bragdon inszenierte Ausstellung zeigt mit über 300 Zeichnungen, Gemälden, Gedichten und Fotoarbeiten die künstlerische Haltung Bragdons – und den aktuellen Paradigmenwechsel in der Betrachtung von Natur, Selbst, Welt und Kunst. Eine Vernissage zur Ausstellung findet am Samstag, 27. August 2016, 17 Uhr im Kunstmuseum Appenzell statt.

Das Begleitbuch „Jonathan Bragdon – Dasein | Being there“ erscheint im Steidl Verlag Göttingen. Mit Essays und Gedichten von Jonathan Bragdon, Dorothée Brill, Magdalena Holzhey, Ulf Küster und Roland Scotti. Dazu gibt’s eine eigene Buchvernissage: Donnerstag, 15. September, 18 Uhr im Kunstmuseum Appenzell.

 

Artikel von: Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell
Artikelbild: © obs/Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell/Urs Baumann,Gais

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