Schauspielhaus Zürich – Sonderveranstaltungen im November
belmedia Redaktion News Theater
Das Schauspielhaus Zürich gilt als eines der bedeutendsten deutschsprachigen Theater. Zahlreiche Theaterstücke, die inzwischen längst zu den Klassikern gehören, erlebten hier ihre Uraufführung. „Ausgewogenheit und Vielfalt. Junge und gestandene Regisseure“ – das ist das Motto von Barbara Frey, unter deren Leitung sich das Haus seit 2009 befindet.
Das zeigt sich auch bei dem vorgesehenen Sonderveranstaltungen des Schauspielhauses im November. Wir stellen sie hier im Überblick vor.
ZWEIFELS ZWIEGESPRÄCHE: MILO RAU
Dienstag, 1.11.2016, 20.15 Uhr, Schiffbau/Box
Milo Rau erkundete in vielen seiner Projekte den Zusammenhang von Schrecken und Schönheit. Im Schauspielhaus wird er im Februar 2017 die Ästhetik der Gewalt und die Kraft des Mitleids an einer Reprise von Pier Paolo Pasolinis Sade-Verfilmung „Salo“ vertiefen. Pasolini verband Sade mit dem Konsumfaschismus nach der sexuellen Revolution – seine unzeitgemässe Betrachtung wirkt heute sehr zeitgemäss. Im Vorfeld zur Aufführung stösst Milo Rau am 1. November in ZWEIFELS ZWIEGESPRÄCHE ins Herz der Gegenwart vor – und Stefan Zweifel fragt: vielleicht führt aus der Sackgasse der Avantgarde ein unzeitgemässer Terror des Schönen?
EMIL – NO EINISCH!
mit Emil Steinberger
Dienstag, 1.11.2016, 20 Uhr, Pfauen
(nur noch Restkarten verfügbar)
Am 1. November gastiert Emil Steinberger wieder mit seinem „neuen“ Programm im Pfauen. Mit EMIL – NO EINISCH! bedankt er sich bei seinem grossen Fanpublikum für die Treue, die es ihm während Jahrzehnten geschenkt hat. Für sein Publikum hat er einen Abend zusammengestellt, in dem er „no einisch“ beliebte Emil-Klassiker spielt, aber auch aktuelle Überlegungen kabarettistisch serviert.
DU BIST MEINE MUTTER
von Joop Admiraal
Neueinrichtung nach einer Inszenierung von Siegfried Bühr Gastspiel des Theater Ticino im Rahmen von „Close up“ am Mittwoch, 2.11. und Dienstag, 8.11.2016, jeweils 19.30 Uhr, Pfauen/Kammer
Ein Sohn versucht jeden Sonntag, seine demenzkranke Mutter durch gemeinsames Erinnern in die normale Welt zurückzuholen und ihre Lebensimpulse wieder zu wecken. Gottfried Breitfuss bringt Joop Admiraals DU BIST MEINE MUTTER in einem berührend zarten und humorvollen Solo auf die Bühne. Als Gastspiel des Theaters Ticino in Wädenswil wird es am 2. und 8. November im Rahmen der Reihe „Close up“, bei der Ensemblemitglieder eigene Arbeiten zeigen, in der Kammer des Pfauen zu erleben sein.
WENN DU DEIN HAUS VERLÄSST, BEGINNT DAS UNGLÜCK
Lesung von und mit Max Küng
Freitag, 4.11.2016, 20 Uhr, Schiffbau/Box
Ein Haus, sieben Bewohner: Als alle gleichzeitig die Kündigung der Wohnung erhalten, kommen ungeahnte Charaktereigenschaften und Obsessionen an die Oberfläche. WENN DU DEIN HAUS VERLÄSST, BEGINNT DAS UNGLÜCK heisst der pointenreiche, unterhaltsame und spannungsvolle neue Roman von Max Küng, aus dem er am 4. November in der Box des Schiffbaus lesen wird.
RADIOMOOS
Musiktheatralisches Tagwerk in fünf bemerkenswerten Episoden
von und mit Ruedi Häusermann, Jan Ratschko und Herwig Ursin
Gastspiel am Sonntag, 6.11.2016, 19 Uhr, Pfauen
RADIOMOOS ist das neue Stück der drei Protagonisten der „Kapelle Eidg. Moos“, Ruedi Häusermann, Jan Ratschko und Herwig Ursin. Als die drei Festangestellten von RadioMoos kümmern sie sich diesmal ums Programm, vom Sendebeginn bis zur Landeshymne um Mitternacht. Es gibt einiges zu tun: Wunschkonzert, Liedertafel, Moos Goes Classic, die Live- Übertragung der Schachweltmeisterschaft, Nachrichten, Schlagerparade, Wetter, Sport und vieles mehr.
OUR VOICE/OUR HOPE
Ein Schreibprojekt für Menschen aus dem arabischen Raum
Freitag, 11.11. & Samstag, 12.11.2016, jeweils 19.30 Uhr, Pfauen/Kammer
Im Schreibprojekt OUR VOICE/OUR HOPE nehmen Menschen aus dem arabischen Raum eine neue Perspektive auf ihre jüngsten Erfahrungen ein, betrachten die Gegenwart und imaginieren eine Zukunft. Sie arbeiten mit ihren Erinnerungen, als wären es Geschichten und gestalten so ihre Biografien. Diese Geschichten eröffnen eine Auseinandersetzung über das Geschehene und die Gegenwart – und am 11. und 12. November in der Präsentation einen Dialog mit dem Publikum. Leitung: Erik Altorfer, Mudar Alhaggi
HANS SCHLEIF
von Matthias Neukirch und Julian Klein, Regie: Julian Klein
Im Rahmen von „Close up“ am 14.11.2016, 19.30 Uhr, Pfauen/Kammer
Hans Schleif war Architekt, Archäologe, Familienvater und ranghohes Mitglied der SS. Sein Enkel Matthias Neukirch, seit letzter Spielzeit Mitglied im Ensemble des Schauspielhauses, begibt sich auf die Suche nach dessen Biografie. Mit dem Versuch, Vergangenheit und Gegenwart zu verknüpfen, macht seine sehr persönliche Arbeit, die für den Friedrich-Luft-Preis nominiert wurde, die Geschichte unmittelbar greifbar. Im Rahmen der neuen Reihe „Close up“, bei der Ensemblemitglieder ihre eigenen Arbeiten präsentieren, wird HANS SCHLEIF am 14. November in der Kammer zu erleben sein.
Vorverkauf für alle Veranstaltungen an der Theaterkasse, Rämistr. 34, Tel. +41 44 258 77 77, oder unter www.schauspielhaus.ch.
Artikel von: Schauspielhaus Zürich
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