Wildnispark Zürich: „Zuckerwatte“ im Naturwald Sihlwald entdecken

Wer an kalten, schneelosen und windstillen Wintertagen durch den Sihlwald spaziert, trifft gelegentlich auf merkwürdige, zuckerwatteähnliche Gebilde am Waldboden. So genanntes Haareis bildet sich unter bestimmten Bedingungen auf feuchtem Totholz.

Im Naturwald Sihlwald ist das Phänomen im Winter regelmässig anzutreffen.

Die geheimnisvollen, an Haarbüschel erinnernden, langen und filigranen Kristalle des Haareises bilden sich ausschliesslich auf feuchtem Totholz. Im Naturwald Sihlwald hat es reichlich davon, denn hier werden abgestorbene Bäume und Äste liegen gelassen. Es bildet aber längst nicht jeder tote Ast die besondere Eisform an kalten Tagen aus.


Haareis kann innert weniger Stunden erstaunliche Formen annehmen.

Die Hauptrolle bei der Entstehung der weniger als ein Zehntel Millimeter dünnen Eiskristalle spielt ein Pilz: Nur Totholz, das von der Rosagetönten Gallertkruste (Exidiopsis effusa) befallen ist, bildet Haareis aus. Ist flüssiges Wasser im Baumstück vorhanden, so wächst das Naturphänomen wie lebendiges Haar aus dem Totholz heraus. Der Pilz sorgt dafür, dass sich die Eiskristalle fadenförmig aneinander reihen.


Haareis sieht Zuckerwatte manchmal zum Verwechseln ähnlich.

Die „Eis-Zuckerwatte“ bildet sich über Nacht und hält sich nur kurz. An der Sonne schmilzt Haareis sehr rasch. Im Schatten bleibt es auch mal einen Tag lang erhalten. Wind zerstört die feinen Gebilde sofort. Haareis ist deshalb an windstillen Tagen in schattigen Mulden besonders häufig zu entdecken. Es befindet sich immer in Bodennähe. Machen Sie sich an einem graufeuchten kalten Wintertag im Sihlwald auf die Suche – es lohnt sich.

Titelbild: Haareis kann innert weniger Stunden erstaunliche Formen annehmen.

 

Quelle: Wildnispark Zürich
Artikelbilder: © Wildnispark Zürich

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