Autokino – Nostalgie in Corona-Zeiten

Autokinos gehören der Vergangenheit an, in Zeiten von Corona erleben die Drive-in-Cinemas ein Comeback. Nirgendwo sonst ist Abstand halten so gut möglich wie im eigenen Wagen.

Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie sich am besten auf den Besuch des Freiluftkinos vorbereiten und an was Sie denken sollten, damit nicht mitten im Film die Batterie streikt.

Seit Anfang Juni dürfen Kinos in der Schweiz wieder öffnen. Dabei gelten Distanz- und Hygieneregeln, die Betreiber um Rahmen ihrer Schutzkonzepte umsetzen. Eine Alternative zum klassischen Kinosaal sind Autokinos, wo Ihr Autositz zum Kinosessel wird. Popcorn und ein Softdrink dürfen natürlich auch hier nicht fehlen!

New-Jersey mit dem ersten Autokino der Welt

Das erste Autokino der Welt eröffnete im Jahr 1933 im US-Bundesstaat New Jersey. Die Idee zum Outdoor-Kino hatte der Erfinder Richard Holingshead, der sich das Projekt direkt patentieren liess. Vorangegangen waren Versuche im eigenen Garten, bei dem ein Bettlaken als Leinwand herhalten musste. In seinem ersten Drive-in-Kino fanden 335 Fahrzeuge Platz. Im Vergleich zu teuren Kinosälen waren Autokinos vergleichsweise preiswert. Vor allem in ländlichen Regionen der USA erfreute sich das Autokino ausgesprochener Beliebtheit. Angesagt bei Jugendlichen war vor allem die als „Love Lane“ bezeichnete letzte Reihe. Während der 50er Jahre gab es in den Vereinigten Staaten mehr als 4’000 Freiluftkinos.


Blick auf ein nostalgisches Autokino: (Bild: Everett Collection – shutterstock)

Den Ton der Filme hörten die Zuschauer zunächst aus eigens aufgehängten Lautsprechen von aussen. Im Laufe der Zeit wurden Lautsprecher entwickelt, die ins Auto eingehängt werden konnten. Für mehr Komfort gab es zudem bewegliche Standheizungen.

In Europa gab es 1957 das erste Drive-in-Cinema in Castelfusano in der Nähe der italienischen Hauptstadt Rom. In Deutschland eröffnete das erste Autokino einem Bericht des „Spiegel“ zufolge im Jahr 1960 in Gravenbruch in der Nähe von Frankfurt. Auf den 1’200 Stellplätzen schauten die ersten Besucher den Film „Der König und ich“ mit Yul Brunner an. Das  Gravenbrucher Kino ist noch heute in Betrieb.

Corona sorgt für eine Renaissance des Autokinos

Im Laufe der Zeit sorgten der Einzug des Videorekorders in die heimischen Wohnzimmer, die Ölkrise und das Privatfernsehen dafür, dass das Interesse an den Autokinos stetig sank. Durch die Corona-Pandemie erfreut sich diese Art des Kinos nun wieder wachsender Beliebtheit und auf zahlreichen Parkplätzen und Freiflächen entstehen Autokinos. Dabei greifen die Veranstalter in der Regel auf aufblasbare Leinwände zurück. Oftmals sind Kultfilme oder Blockbuster im Programm. Die temporären Veranstaltungsorte werden auch als „Popup-Autokino“ bezeichnet.



So planen Sie Ihren Autokinobesuch

Wenn Sie jetzt Lust auf ein wenig Nostalgie haben und den Besuch eines Autokinos planen, sind die Tickets in aller Regel vorab online zu reservieren. Am besten erkundigen Sie sich auf der Webseite des Veranstalters nach den genauen Modalitäten. Ebenso geben die Onlinepräsenzen Auskunft über die geltenden Hygiene- und Kontaktbeschränkungen. Üblicherweise gilt ausserhalb der Fahrzeuge eine Maskenpflicht, zudem ist Abstand zu halten.

Wichtig: Unbedingt Autobatterie checken

Bedenken Sie, dass während des gesamten Films das Autoradio läuft, um den Ton zu empfangen. Das belastet die Autobatterie. Die Zeitschrift „Autobild“ rät, die Batterie vor dem Besuch zu checken. Springt der Wagen nach der Vorstellung nicht mehr an, ist ein Starthilfekabel hilfreich, dass Sie am besten im Kofferraum haben. Schalten Sie zudem weitere Verbraucher wie Gebläse oder Sitzheizung aus, die die Batterie sonst zusätzlich belasten. Klimaanlage und Co bleiben also am besten aus. Übrigens müssen Sie nicht unbedingt das Autoradio nutzen, um den Ton zu empfangen. Als Alternative ist ein batteriebetriebenes Radio perfekt. Oder Sie stellen einfach auf Ihrem Smartphone die entsprechende Frequenz ein. In einigen Kinos können vor Ort tragbare Radios ausgeliehen werden.


Prüfen Sie die Autobatterie vor dem Besuch. (Bild: CC7 – shutterstock)

Snacks. Softdrinks und Co nicht vergessen

Damit es ein perfekter Kinoabend wird, gehören einige Dinge ins Gepäck. Bereiten Sie am besten ein kleines Picknick, Snacks und Getränke vor. Eine gute Idee ist eine Kühlbox, aus der Sie sich mit kalten Getränken versorgen. In vielen Autokinos gibt es eine Snackbar, an der Sie sich mit Popcorn und Softdrinks eindecken können. Ob das möglich ist, erfahren Sie im Vorfeld über den Betreiber.

Richtig bequem wird es, wenn Sie Decken und Kissen mitnehmen, um es sich richtig gemütlich zu machen. Planen Sie den Autokinobesuch an einem kühlen Tag, empfiehlt sich ein Heizlüfter. Über Anschlüsse an den Stellplätzen können Sie das Gerät mit Strom versorgen. Manchmal gibt es vor Ort Geräte zum Ausleihen.


Getränke und Snacks für einen perfekten Kinobesuch. (Bild: Terry Kelly – shutterstock)

Damit Sie perfekte Sicht auf den Kultklassiker oder den neuesten Blockbuster geniessen, empfiehlt sich eine gründliche Reinigung der Frontscheibe. Den Innenraum des Wagens reinigen Sie am besten erst nach dem Besuch, während der Vorstellung verirren sich bestimmt einige Krümel von Chips und Popcorn zwischen die Sitze. Für einen bequemen Aufenthalt gehören Gegenstände wie Regenschirme oder Taschen in den Kofferraum. Dinge, die sonst eventuell im Fussraum liegen, sollten Sie vor dem Besuch wegräumen.

Sichern Sie sich einen guten Stellplatz

In aller Regel herrscht im Autokino freie Platzwahl. Idealerweise sind Sie also rechtzeitig vor Ort, um sich einen Platz mit guter Sicht zu sichern. Aber keine Angst, in aller Regel sind die Stellplätze in den hinteren Reihen etwas erhöht, so dass Sie auch von dort aus gut sehen können. In einigen Kinos werden die Autos entsprechend Ihrer Grösse auf die Plätze gewiesen. SUVs und Vans stehen dann in den letzten Reihen und behindern nicht die Sicht anderer PKWs.

Achten Sie aufs Wetter

Bei starkem Regen, Nebel oder Hagel werden die Vorstellungen abgesagt oder mitten im Film unterbrochen. Besonders schade ist dass, wenn der Thriller an der spannendsten Stelle stoppt. Am besten prüfen Sie vor dem Autokinobesuch also den Wetterbericht.

 

Titelbild: Viktor Birkus – shutterstock

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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