Virale Veranstaltungen: So macht Ihr Event sich selbstständig
VON Caroline Brunner Allgemein Geschäftlich
Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag die wichtigsten Eigenschaften vor, die eine Veranstaltung viral machen und geben Ihnen Tipps, wie Sie diese noch potenzieren können. Testen Sie Ihr Event auf sein Schneeball-Potenzial – aber seien Sie nicht zu enttäuscht, wenn es nicht zu einem absoluten Selbstläufer wird. Das ist ein extrem seltenes Phänomen für Online- wie für Offline-Konzepte und entzieht sich in letzter Konsequenz jeder planbaren Strategie.
1. Ihr Event richtet sich an eine aktive Online-Community
ToDo: Je web-affiner Ihre organische Zielgruppe und je digitaler Ihr Veranstaltungsthema, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Event online diskutiert wird. Identifizieren Sie in der allerersten Planungsphase die aktivsten Multiplikatoren im Web, die sich mit Ihrem Thema beschäftigen. Sie finden diese in Sozialen Netzwerken, als Blogautoren, Foren-Administratoren, Video-Produzenten etc. Sprechen Sie diese direkt an und versuchen sie gemeinsam, eine kommunikative Win/Win-Strategie zu entwickeln. Seien Sie bereit, sie partnerschaftlich in ihre Konzeptionsphase einzubinden, wenn Sie vom Mehrwert eines solchen Schrittes wirklich überzeugt sind.
Definieren Sie auch, wo die lebendigsten Communities im Web zu finden sind, die sich mit Ihrem Event-Thema beschäftigen. Werden Sie dort so bald wie möglich aktives Mitglied. Profilieren Sie sich aber immer durch mehrwertige Inhalte, nie durch offensive Werbung.
Sobald Sie das Gefühl haben, dass die Community vom Inhalt Ihrer Veranstaltung überzeugt ist, können Sie diese ebenfalls an der Entstehung aktiv beteiligen – es gibt wenig mächtigere Aktivatoren als das Gefühl, an einem sich entwickelnden Projekt mitzuwirken. Teilnehmer der Community können etwa die Erstellung des Posterdesigns übernehmen, einen Eventnamen finden oder interessante Locations vorschlagen. Bieten Sie dafür relevante Incentives wie 1on1-Dates mit den interessantesten Referenten oder VIP-Plätze bei der Post-Event Party.
2. Der Inhalt Ihres Events ist leicht zugänglich und mit anderen teilbar
ToDo: Nehmen Sie sich an Ted.com ein Beispiel. Diese Plattform tut alles, um die Inhalte ihrer offline mit hohen Zugangshürden versehenen Events online jedem Interessierten kostenfrei zugänglich zu machen. Sie werden auf Ted.com eine Vielzahl an Inspirationen dafür finden, wie dies möglich ist: Durch die ehrenamtliche Übersetzung der Videos in die meisten Weltsprachen, durch die Einbindbarkeit der Video-Codes in alle möglichen Formate, durch die Anbindung an sämtliche sozialen Medien, durch Hintergrundinformationen und nützliche, weiterführende Links zu allen Referenten, durch Live Streams, durch einen eigenen Blog… Recherchieren Sie sämtliche „Share“-Optionen, die Ihnen zur Verfügung stehen und nutzen Sie sie extensiv!
3. Ihr Event präsentiert einen wirklich gehypten/prominenten/provozierenden Referenten
ToDo: Wenn Sie eine herausragende Persönlichkeit als Sprecher gewinnen, können Sie ansonsten eigentlich nur noch wenig falsch machen. Natürlich ist dies in vielen – aber nicht allen! – Fällen eine Budgetfrage. Eine Möglichkeit, auch bei finanziell nicht grenzenlosen Möglichkeiten einen High-Profile-Gast zu locken, sind Wohltätigkeitsveranstaltungen; kommt das ganze Event einem guten Zweck zugute, werden viele Vortragende geneigt sein, honorarfrei zu sprechen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, dem Sprecher eine Plattform zu bieten, ein noch im Experimentierstadium befindliches Thema präsentieren und mit kompetenten Gesprächspartnern diskutieren zu können. Es kann selbst (oder gerade) für renommierte Referenten auch interessant sein, eine Plattform geboten zu bekommen, die ihnen einen neue Zielgruppe erschliesst. Dieses Argument können Sie noch verstärken, indem Sie das Event als Livestream anbieten und als Videoblog aufarbeiten (siehe Punkt 2) und Ihrem Gast so ein innovatives Kommunikationskonzept anbieten.
4. Ihr Event nutzt modernste und innovative Technologien
ToDo: Recherchieren Sie State-of-the-Art-Präsentationstechnologien, die sich auch vorab intelligent anteasern lassen. Kooperieren Sie etwa mit Studenten für Package- oder Produktdesign, um gemeinsam eine visuell herausragende Umsetzung Ihres Themas zu entwickeln. Übersetzen Sie diese unbedingt in ein analog aufregendes Webdesign, dass sich innerhalb Ihres Budgerahmens online implementieren lässt.
Seien Sie hierbei so kreativ und avantgardistisch wie nur möglich – vergessen Sie nicht, Sie sprechen Profis an (bevor es bemüht wirkt, lassen Sie es lieber sein). Und bauen Sie nicht Ihr komplettes Event auf High-Tech-Spielereien auf. Wenn diese aus irgendeinem Grund nicht funktionieren (und dazu tendieren sie ja gerne), dann sollte Ihre Veranstaltung immer noch auf soliden inhaltlichen Füssen stehen.
5. Ihr Event-Konzept hat einen Whow-Effekt
ToDo: Geben Sie Ihrem Event einen Rahmen, einen Aufhänger, ein Motiv, das so neu, anders und/oder provokant ist, dass es unmöglich wird, als nicht weiter kommunizieren zu wollen. Sie profitieren damit von dem archaisch veranlagten Zeigen-Wollen-Effekt, der schon kleine Kinder motiviert und im Internet ein neues Zuhause gefunden hat.
Kreieren Sie hierfür entsprechendes Material, ob Bilder, Cartoons, kurze Videoclips, einen Song, ein Manifest, die den „Whow“-Geist verkörpern und auf den ersten Blick dazu zwingen, sich unmittelbar zu Ihrer Veranstaltung anmelden zu wollen. Klingt schwierig? Ist noch schwieriger. Aber nicht unmöglich, solange Ihre Idee wirklich neu ist. Stellen Sie nur vor Kampagnen-Entwicklung sicher, dass sie wirklich so viel Potenzial hat, wie Sie glauben. Nichts ist tödlicher für die Viralität eines Konzepts, als wenn ein ihm sehr Ähnliches soeben einen grossen Hype erlebt hat, der nur leider an Ihnen vorbei gegangen ist.
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