Nachhaltiges Catering und die Fallstricke

Nachhaltigkeit ist in vielen Bereichen längst an der Tagesordnung. Natürlich auch bei der Eventplanung. Umwelt und Klima schonen, dabei Ressourcen und CO2 einsparen – das tut dem Image der veranstaltenden Firmen mehr als gut. Auch ein Catering-Service gilt es nach diesen Aspekten des Green Meetings auszuwählen. Doch gerade da lauern Fallen, die Sie einfach umschiffen können.

Bambus und Fisch sind nicht immer nur öko

Stellen Sie sich vor, Sie müssen ein Event zur Unternehmensnachfolge eines Finanzinstitutes ausrichten. Weil Sie es besonders gut meinen, organisieren Sie grandiose Showeinlagen und einen perfekten Veranstaltungsort. Auch das Buffet wählen Sie nach nachhaltigen Gesichtspunkten aus und servieren es in Bambusschalen mit Palmblättern. Die Reaktion fällt möglicherweise verhalten aus, offene Kritik gibt es nicht. Und dennoch ist klar, dass das Catering ein Misserfolg war. Denn auch ein ökologisches Catering sollte den Nerv der Zielgruppe treffen. Und da achtet eine Bank ebenso wie andere Firmen durchaus auf Stil und Etikette.

Lachshäppchen sind ein typisches Fingerfood auf so manch einem Event. Und da es ja bekanntlich Bio-Lachs gibt, sollte man meinen, Sie können damit gar nicht falsch liegen. Doch hier liegt ein Irrtum vor. Denn gerade Lachs kommt oft aus einer Aquakultur, wobei gerade diese Haltung der Auslöser für Krankheiten sein kann. Diese werden dann auf freilebende Artgenossen übertragen, was in letzter Konsequenz zu einer massiven Dezimierung des Wildlachsbestandes führen kann.

Ähnliches gilt übrigens für Bio-Shrimps und -Krabben. Am schlimmsten ist es aber, wenn Sie Pangasius auf den Tisch bringen möchten. Denn dieser Fisch ist ein reines Zuchtprodukt aus Asien, womit klar ist, dass er bis auf Ihre Veranstaltung einen weiten Weg hinter sich hat. Schlimmstenfalls vergraulen Sie Ihre Gäste damit oder ernten deren Protest. Wenn Sie bei der Fischauswahl auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie einen Blick in den jährlichen Fischratgeber des WWF werfen, bevor Sie die Speisenfolge für Ihr Event festlegen.

Maisstärke und Plastik kaum zu unterscheiden

Wenn Sie sich überlegen, ein Green Meeting auszurichten, sind Sie früher oder später mit der Frage konfrontiert, welches Besteck und Geschirr Sie verwenden möchten. Es liegt auf der Hand, dass hier Mehrweg die bessere Variante ist. Doch nicht immer kann dies umgesetzt werden, entweder aus Platzmangel oder einfach weil keine Möglichkeit zum Spülen gegeben ist. Hier gibt es mittlerweile eine alternative Lösung, die sich durchaus sehen lassen kann. Die Rede ist von Maisstärkebechern, die ein reines Naturprodukt und damit zu 100 % kompostierbar sind.

Optisch sind Maisstärkebecher von herkömmlichen aus Plastik nicht zu unterscheiden. Auch hat der natürliche Rohstoff keinerlei Auswirkungen auf Geschmack oder Geruch des Getränks, das in ihm serviert wird. In jedem Fall sollten Sie Ihre Gäste entsprechend informieren, was sie da gerade in Händen halten. Denn wie heisst es so schön: Tue Gutes und rede darüber! Immerhin leisten Sie mit dieser Sorte Becher einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit – das können und sollen Ihre Gäste durchaus wissen, denn nur dann können sie es schätzen.


Nachhaltiges Catering – Wenn Sie zig kleine Portionen und sogar verpackte Snacks anbieten, machen Sie sich unglaubwürdig. (Bild: WBB / Shutterstock.com)


Verpackungsmaterial zu vermeiden, gehört zu den Grundgedanken eines Green Meetings. Doch bei der Umsetzung wird dies nicht immer bedacht oder zu 100 % umgesetzt. Wenn Sie zig kleine Portionen und sogar verpackte Snacks anbieten, machen Sie sich unglaubwürdig. Besser ist es, Sie finden eine einfache und effektive Lösung. Diese kann zum Beispiel darin bestehen, dass Sie den guten alten Zuckerstreuer wieder auf die Tische bringen, bevor zahllose Zuckertütchen aus Papier gereicht werden. Diese sind zwar praktisch, doch produzieren ziemlich viel Müll.

Auf das Detail achten

Es liegt auf der Hand, dass jeder Caterer seine Lieferanten genau kennt. Doch weiss er, wo die Kartoffeln herstammen, wer sie angebaut hat und wie sie gedüngt wurden? Gleiches betrifft Fisch, Fleisch, aber auch verwendete Convenience-Produkte. Um glaubwürdig als Veranstalter von Green Events auftreten zu können, sollten Sie sich um solche Detailinformationen kümmern. Denn nur wer hinterfragt, kann sicher sein, dass nicht irgendwann und irgendwo böse Überraschungen lauern.

Am Ende entpuppt sich plötzlich das als bio zertifizierte Fleisch als ganz konventionelles. Ein guter, professioneller Veranstalter hinterfragt auch beim Caterer, welche Zulieferer dieser hat, und nimmt sich womöglich Zeit, die Lebensmittel auf dem Speiseplan genau zu prüfen. Denn sonst sind Ihre Gäste enttäuscht oder sogar erbost. Vor allem aber werden Sie unglaubwürdig und sehen sich am Ende mit dem Vorwurf der Verbrauchertäuschung konfrontiert. Und das schadet dem Image, sowohl dem Ihres Unternehmens als auch dem Ihres Caterers.

 

Oberstes Bild: © Mariontxa – Shutterstock.com

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