Origami - Die Kunst, einen Kranich zu falten
VON Christian Erhardt Familie Privat
Ein quadratisches Stück Papier, das ist alles, was man braucht, um die erstaunlichsten Dinge zu erschaffen. Vögel, Insekten, Häuser – es gibt mittlerweile nichts mehr, was man nicht dank Origami falten könnte. Ihre Ursprünge hat die Papierfaltkunst in Japan.
Nachdem das Papier von chinesischen Mönchen in das Land der Zen-Gärten gebracht wurde, entwickelten sich im 14. Jahrhundert die ersten Schritte im Origami. Doch es sollte bis in die 1950er Jahre dauern, bis sich auch die breite Masse für die filigranen Kunstwerke erwärmen konnte. Zu verdanken war dies Akira Yoshizawa, der heute als „Vater“ des Origami gilt.
Kleine Kunstwerke aus Papier
Früher wurden Origami-Figuren meist nur zu besonderen Anlässen gefertigt, denn man nutzte handgeschöpftes Papier (Washi), welches sehr teuer in der Herstellung war. Dank industriell gefertigtem Papier (Kami) wurde Origami aber schon bald zu einer beliebten Aktivität für Jung und Alt. Und das liegt an Akira Yoshizawas Erfindung, dem sogenannten Yoshizawa-Randlett-System. Haben Sie noch nie gehört? Wahrscheinlich. Aber sie haben es garantiert schon einmal gesehen, denn so heissen die Diagramme, nach denen man Origami faltet. Nachdem Yoshizawa sein erstes Buch mit diesen Diagrammen publiziert hatte, verbreitete sich die Falttechnik wie ein Lauffeuer.
Sinnvolle Beschäftigung für Kinder
Origami gilt heute als spassige Aktivität, die man besonders gut mit Kindern machen kann. Und das liegt nicht nur daran, dass die Kinder sich auch über einen längeren Zeitraum damit alleine beschäftigen können (was gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit für die Eltern eine Entlastung sein kann), sondern es werden damit auch ihre Sinne geschärft. Durch Origami werden nicht nur die motorischen Fähigkeiten trainiert, sondern auch geometrische Zusammenhänge erkannt – was den Kindern später im Mathematik-Unterricht sicherlich von Nutzen sein wird. Zudem lernen die Kinder, dass man Anweisungen genau folgen muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Die verschiedenen Origami-Richtungen
Beim klassischen Origami werden quadratische Papiere genutzt. Es gibt meist keinerlei Schnitte und vor allem keinen Klebstoff! Das modulare Origami (oft auch Tangrami genannt) besteht in der Regel aus mehreren gleichen Teilen, die am Ende zu einem neuen Ganzen zusammengefügt werden. Diese Origami-Richtung ist übrigens vor allem in China sehr beliebt.
Das „Wetfolding“ hat nicht mehr ganz so viel mit dem ursprünglichen Origami zu tun, denn hier wird das Papier befeuchtet oder sogar mit Tapetenkleister bearbeitet, damit man es besser formen kann. Dadurch entstehen allerdings auch viel naturgetreuere Ergebnisse als beim klassischen Origami. Egal, welche Form man ausprobiert, Spass mit der ganzen Familie ist garantiert!
Oberstes Bild: © imagefactory – Shutterstock.com