Unsere Tipps für eine einzigartige Hochzeitszeremonie
VON Janine El-Saghir Familie Privat
Trotzdem sind auch Hochzeitstraditionen dem Wandel unterworfen, der naturgemäss oft auf eher subtile Art und Weise vor sich geht. Als Hochzeitspaar sollten Sie sich also nicht scheuen, an Ihrem grossen Tag Ihre eigenen Wünsche in den Vordergrund zu stellen und in Ihrer Familie und Ihrem Freundeskreis eine eigene Hochzeitstradition zu begründen. Unsere Tipps tragen dazu bei, dass Ihre Hochzeit einzigartig wird.
Eine informelle Sitzordnung für Ihre Gäste
Die Sitzordnung bei Hochzeiten ist oft stark reglementiert. Traditionell werden Familie und Freunde des Bräutigams oft auf der rechten Seite der Hochzeitstafel platziert, die Angehörigen der Braut sitzen auf der linken Seite. Die meisten Sitzordnungen drücken auch eine gewisse Hierarchie – im Sinne der verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Nähe – zu den frisch Getrauten aus. Warum beschreiten Sie nicht einen anderen Weg und lassen Ihre Gäste wählen, wo und neben wem sie sitzen wollen? Mit einer informellen Sitzordnung sorgen Sie nicht nur für grössere Lockerheit, sondern setzen auch ein Zeichen dafür, dass durch Ihre Hochzeit zwei Familien und auch Ihre Freunde näher zusammenrücken, ohne dass es dabei Begrenzungen und „Wertigkeiten“ gibt.
Der Brautstrauss als bleibende Erinnerung
Brautsträusse haben eine lange Geschichte und gehören zu den ältesten Hochzeitstraditionen. Sie symbolisieren die Bedeutung des Hochzeitstages ebenso wie die Hoffnung auf neues Leben. Die „Single-Frau“, die am Ende der Feier den Brautstrauss auffängt, kann der Tradition nach darauf hoffen, dass sie die nächste ist, die ihrem Liebsten das offizielle Ja-Wort gibt. Vielleicht entscheiden Sie sich bei Ihrer Hochzeit einmal für eine andere Variante? Konventionelle Brautsträusse sind zwar einzigartige florale Kompositionen – viele Bräute versuchen, sie zu trocknen und so lange, wie es irgend geht, zu konservieren –, ihr Ende ist meistens trotzdem absehbar. Die Alternative dazu ist ein Arrangement, das aus Seidenstoff und anderen edlen Materialien gefertigt wurde. Ein solches Brautbouquet wird niemals welken und eine bleibende Erinnerung an Ihre Hochzeit sein, die Sie vielleicht noch Ihren Kindern und Enkelkindern – zusammen mit Geschichten aus Ihrer Lebens-, Liebes- und Ehegeschichte – präsentieren werden. Auch einen solchen Brautstrauss können Sie natürlich für die nächste Heiratskandidatin in die Menge werfen. Oder Sie schenken ihn am Ende Ihrer Hochzeitsfeier der Brautmutter als ein besonderes Zeichen Ihrer Wertschätzung und Liebe.
Ihre Lieblingssongs für Ihre Hochzeit
Die Ankunft der Braut zur kirchlichen Trauung wird oft durch einen musikalischen Hochzeitsmarsch oder ein anderes klassisches Stück begleitet. Verpflichtend sind solche musikalischen Hochzeitstraditionen jedoch nicht. Durch Ihre Musikauswahl geben Sie Ihrer Hochzeitszeremonie eine sehr persönliche Note. Dabei ist klassische Musik keineswegs ein Muss – nichts spricht dagegen, wenn Sie Ihre Lieblingssongs zur musikalischen Umrahmung Ihrer Eheschliessung wählen.
Traditionelle Hochzeitsbräuche …
Weltweit gibt es viele Arten von Hochzeitszeremonien. Typisch für unsere Kultur ist der Gang zum Standesamt und danach – sofern Sie konfessionell gebunden sind – zur Trauung in der Kirche. Zum Ablauf der Zeremonie gehören der Tausch der Ringe und der Hochzeitskuss, eine kleine Rede des Standesbeamten und ein kirchlicher Hochzeitssegen. Viele Paare geben sich nicht nur das Ja-Wort, sondern formulieren in ihrem Hochzeitsspruch auch ein individuelles Eheversprechen an ihren Partner. Daneben gibt es eine grosse Zahl traditioneller Hochzeitsbräuche: Reis und Blüten symbolisieren – ebenso wie der Brautstrauss – Fruchtbarkeit. Das klassische weisse Brautkleid symbolisiert Reinheit, Festlichkeit und Vollkommenheit, der Schleier sollte die Braut in alten Zeiten auch vor dem Einfluss „böser Mächte“ schützen. Viele Bräute tragen an ihrem Hochzeitstag etwas Altes (für die Familientradition), etwas Neues (für die Zukunft ihrer Ehe), etwas Geliehenes (von einer glücklichen Person, deren Glück sich dadurch auf die Braut übertragen soll) und etwas Blaues (meist ein Strumpfband, als ein intimes Symbol für Reinheit). Das Strumpfband wird möglicherweise vom Bräutigam später dem nächsten Hochzeitskandidaten zugeworfen. Auch viele andere Bräuche spielen bei Hochzeiten eine Rolle: Vielleicht wird die Braut entführt, vielleicht muss das Brautpaar zusammen einen massiven Stamm zersägen, vielleicht stehen Freunde, Arbeitskollegen oder Sportkameraden vor Kirche oder Standesamt Spalier …
… oder: Welche Hochzeitszeremonie wünschen Sie sich wirklich?
Die meisten Brautpaare werden sich und ihre Wünsche in solchen tradierten Hochzeitsbräuchen wiederfinden – wenn Sie dazugehören, brauchen Sie nichts weiter tun, als Ihren Hochzeitstag zu geniessen. Wenn nicht, sind Ihre Fantasie und Ihr persönlicher Hintergrund gefragt. Die Frage lautet dann: Welche Hochzeitszeremonie wünschen Sie sich wirklich? Und an welchem Ort wollen Sie sich trauen? Von Apple-Gründer Steve Jobs ist bekannt, dass er seine Hochzeit mit Laurene Powell in einem Berg-Ressort in den Rocky Mountains im Rahmen einer buddhistischen Zeremonie zelebrierte und seinen Gästen – völlig untypisch für die Zeit Anfang der 1990er-Jahre – eine vegane Hochzeitstorte offerierte. Unser Beispiel will darauf hinaus, dass Sie mit Ihrer persönlichen Hochzeitszeremonie nicht nur der Tradition und Konvention verpflichtet sind, sondern – falls Sie sich das wünschen – in ihrer Gestaltung völlig frei sind. Zuallererst geht es um Ihren grossen Tag und damit um Ihre Persönlichkeit, Ihre Werte und Ihren individuellen Lebensstil, welche alle Details Ihrer Hochzeit – die Zeremonie, die anschliessende Feier und natürlich auch Ihren persönlichen Auftritt bis hin zu Ihrem Hochzeits-Make-up – prägen sollten.
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