Im Trauerfall: So organisieren Sie Bestattungen richtig – Teil 2
Dazu zählen unter anderem die Fragen der Bestattungsart, in welcher Form das spätere Grab gehalten sein sollte und wie Sie eine eventuelle Trauerfeier im Anschluss würdevoll gestalten, ohne dass es eine allzu traurige Angelegenheit wird – und wie immer können all diese Tipps nicht nur privat, sondern auch im beruflichen Umfeld umgesetzt werden.
Dies ist ein zweiteiliger Bericht zum Thema „Bestattungen“:
Teil 1 [Im Trauerfall: So organisieren Sie Bestattungen richtig – Teil 1]
Teil 2 [Im Trauerfall: So organisieren Sie Bestattungen richtig – Teil 2]
Wie wähle ich die passende Bestattungsart?
Es gibt inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, Verstorbene beizusetzen, was die Auswahl einer passenden Variante erschwert. In der Schweiz werden im internationalen Vergleich dabei besonders viele mögliche Bestattungsarten angeboten. Möglich sind hier – neben der klassischen Erd- oder Feuerbestattung, bei welcher die Person entweder in einem Sarg oder einer Urne unterhalb der Erde beigesetzt wird – unter anderem folgende Varianten:
– Felsbestattung:
Am Fuss eines Berges oder eines grösseren Felsens wird die Asche in der Erde platziert und anschliessend wieder versiegelt. Es muss sich allerdings um Gebiete handeln, die für Begräbnisse ausgezeichnet sind.
– Gletscherbestattung:
Über einen Mangel an Gletschern können wir uns in der Schweiz nicht beschweren: Bei dieser Variante wird die Urne mit der Asche unter die Schneedecke am oberen Ende des Gletschers gelegt.
– Baumbestattung:
Bei dieser recht verbreiteten und traditionellen Variante wird die Asche direkt in das Wurzelwerk eines vorher ausgewählten Baumes gelegt. Diese Wahl trifft in der Regel der Bestatter zusammen mit den Angehörigen.
Dies war nur ein kleiner Einblick in die möglichen Bestattungsarten bei uns in der Schweiz. Für eine vollständige Liste können Sie einfach Ihr ausgewähltes Bestattungsunternehmen befragen. Bei der abschliessenden Auswahl hilft es meist, sich in die Lage des Verstorbenen zu versetzen: Was hätte sich die Person gewünscht? Eine bescheidene Persönlichkeit, die es zeit ihres Lebens vermieden hat, im Rampenlicht zu stehen, würde beispielsweise eine Flugbestattung im Helikopter wahrscheinlich ablehnen – aber die Ruhe eines Gletschers möglicherweise anziehend finden. Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Kosten: Besonders ausgefallene Bestattungsarten können schnell vierstellige Beträge verschlingen.
Welches Grab wähle ich aus?
Falls diese Entscheidung nicht bereits lange vor dem Tod der Person getroffen wurde, müssen Sie sich im Falle einer klassischen Beisetzung auf einem Friedhof für ein passendes Grab entscheiden. Insbesondere sollte Ihre Auswahl von den folgenden Faktoren abhängen:
- Grundsätzlich haben Sie die Auswahl zwischen zugewiesenen Reihengräbern (die meist günstiger sind) und ausgesuchten Gräbern (welche dann entsprechend teurer sind). Falls Sie sich das Grab selbst aussuchen und die Pflege übernehmen, fällt die sogenannte Ruhezeit – also die Zeit, in welcher diese Grabstätte nicht aufgelöst und neu zur Verfügung gestellt wird – der verstorbenen Person länger aus, mehr als 25 Jahre und eine anschliessende Verlängerung sind hier möglich.
- Es ist, wie bei jeder grösseren Aktion, nicht zuletzt auch eine Frage der Kosten: Kleine Urnengräber sind offensichtlich günstiger in der Pflege, was besonders dann zutrifft, wenn Sie diese selbst übernehmen. Grössere Gräber, die mit zahlreichen Blumen und Verzierungen versehen sind, müssen entsprechend häufiger gewartet werden – und das übernimmt in der Regel der Friedhofsgärtner, welcher seine Arbeit aber nicht umsonst verrichtet.
Eine sehr preisgünstige Variante ist zu guter Letzt die anonyme Bestattung. Wie der Name schon sagt, haben Sie in diesem Fall allerdings keine Möglichkeit, einen Ort der Trauer zu finden oder die Person zu „besuchen“. Niemand erfährt, wo sich das Grab tatsächlich befindet. Wenn Sie damit leben können, finden Sie in dieser Variante die mit Abstand günstigste Grabvariante, die in der Schweiz zugelassen ist.
Die Trauerfeier
Hier haben Sie Spielraum für eine individuelle Gestaltung: Offensichtlich gibt es eine gewisse Etikette und ungeschriebene Regeln, die Sie bei einer Trauerfeier einhalten sollten. Darüber hinaus können Sie sie aber so abhalten, wie Sie und andere Betroffene es für richtig halten. Häufig entscheiden sich Hinterbliebene dafür, Musik spielen zu lassen – entweder live oder über eine Musikanlage –, auch sind Reden von Personen, die Erfahrung auf diesem Gebiet haben, ein gerngesehenes Mittel. Dabei sollten Sie sich ausschliesslich auf positive Bemerkungen beschränken, denn für Kritik ist dies nicht der richtige Ort.
Vergessen Sie ausserdem nicht: Es mag sich zwar um eine Trauerfeier handeln, aber geschmackvoller, in den Kontext passender Humor darf durchaus stattfinden! Bei einer Person, die ihre Nase am liebsten in Bücher gesteckt hat, kann eine Anmerkung wie: „… war kein Freund vieler Worte …“ zu einem Lächeln bei allen Anwesenden führen, ohne dass Ihnen dies jemand übel nehmen würde. Wagen Sie diesen Balanceakt ruhig und sorgen Sie dafür, dass alle Gäste mit einem positiven Gefühl auch in Zeiten der Trauer wieder nach Hause gehen – denn das hätte auch der oder die Verstorbene garantiert so gewollt.
Oberstes Bild: © muratart – Shutterstock.com