Ein Greenkeeper erklärt den „Pitch of the Year“ der deutschen Bundesliga

Wie gut sind eigentlich die Rasenplätze unserer Fussball-Bundesligisten? Diese Frage hat sich eine Fachjury der Deutschen Rasengesellschaft gestellt und den „Pitch of the year“ ermittelt.

Die ersten beiden Plätze belegten der Vfl Wolfsburg und Borussia Dortmund gefolgt von Borussia Mönchengladbach auf Platz drei. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Bewertungskriterien und die Eigenschaften eines modernen Fussballrasens.

Stabilität und Haltbarkeit des Fussballrasens

Laut dem Interview mit dem erfahrenen Greenkeeper André Kastigen kommt es bei einem modernen Fussballrasen sowohl auf die Qualität als auch auf die Pflege an. Grosse Vorteile bietet ein Hybridrasen.

Er ist nicht nur bei jedem Wetter bespielbar, sondern bleibt immer eben und glatt. Kunststoffelemente verstärken die Tragschicht des Rasens, wodurch dieser robuster und belastbarer wird. Die rund 20 Zentimeter langen Fasern werden bis zu 18 Zentimeter tief in der Rasentragschicht verankert. Der Anteil von 15 Prozent Kunststoffelementen verteilt sich in Form von Büscheln über die Naturrasenfläche, die ganz normal ausgesät wird. So bleibt der Fussballrasen auch bei einer Grätsche intakt.



Einfache und effiziente Rasenpflege

In einem Hybridrasen fallen die integrierten Kunststofffasern kaum auf. Da sie nicht mitwachsen bleibt der Rasenschnitt komplett kompostierbar, und es entstehen weder Sondermüll noch Mikroplastik. Wenn der Rasen nach ca. 15 Jahren vollständig ausgetauscht werden muss, können die Kunststofffasern recycelt werden. Grundsätzlich wird ein Stadionrasen drei- bis viermal pro Woche gemäht. Ziel ist es, die Länge des Rasens auf rund 3,5 Zentimeter zu halten und ein gleichmässiges Wachstum zu garantieren.

Ein hochwertiger Fussballrasen wächst aufgrund der Rasenheizung auch im Winter relativ schnell. Er muss neben dem Mähen auch regelmässig vertikutiert, besandet und belüftet werden. Die Rasenpflege erfolgt mit Spezialfahrzeugen wie Sichel- und Spindelmäher. Der Einsatz von Mährobotern hat sich nicht bewährt, weil sie Mulch auf der Spielfläche hinterlassen und die Muster des Fussballrasens nicht hinbekommen.

Warum liegen Wolfsburg, Dortmund und Mönchengladbach vorne?

Vereine, die einen Hybridrasen nutzen, tun sich leichter mit der Pflege. Sie müssen weniger Aufwand betreiben, um bei einem Spiel entstandene Schäden zu beheben. Bisher nutzen vier Bundesligavereine einen Hybridrasen: neben Dortmund und Wolfsburg auch Augsburg und Bremen. Zudem gibt es in 14 Stadien ein Rasensolarium, das das Wachstum beschleunigen soll. Ebenso weit verbreitet ist die Nutzung einer Rasenheizung. Wolfsburg verfügt mit 30.000 Plätzen über ein mittelgrosses Stadion.

Die 2002 errichtete Arena wurde gleich beim Bau mit der modernsten Technik und dem modernsten Rasen ausgestattet. Das zahlte sich jetzt beim Wettbewerb „Pitch of the year“ aus. Borussia Dortmunds Stadion ist mit über 80.000 Plätzen ungleich grösser. Die hohen Tribünen werfen viel Schatten auf die Spielfläche, was das Wachstum des Naturrasens behindert.

Deshalb hat Borussia Dortmund relativ früh auf Hybridrasen umgestellt. Die Aussenbereiche und die Aufwärmzonen für die Ersatzspieler bestehen hingegen aus Kunstrasen. Borussia Mönchengladbachs Stadion fasst 55.000 Besucher und wurde mehrfach aus- und umgebaut. Die Borussia vom Niederrhein hält hingegen am Naturrasen fest. Für Wachstum und Pflege der Naturrasensoden stehen dort aber schon seit 2004 eine Rasenheizung und ein Rasensolarium zur Verfügung.

 

Titelbild: Symbolbild © pixfly – shutterstock.com

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